Zion-Schlucht by Frederick Samuel Dellenbaugh - 1903 The Zion National Park Museum Collection Zion-Schlucht by Frederick Samuel Dellenbaugh - 1903 The Zion National Park Museum Collection

Zion-Schlucht

Öl auf Leinwand •
  • Frederick Samuel Dellenbaugh - 1853 - 1935 Frederick Samuel Dellenbaugh 1903

Diese Geschichte handelt davon, wie ein eindrucksvolles Gemälde und poetische Worte zur Errichtung eines Nationalparks führen können. Obwohl die abgelegene Schluchten-Region im südlichen Utah über 7000 Jahre lang von verschiedenen nomadischen Ureinwohnern Amerikas bewohnt wurde, war sie weitgehend unerforscht und auf keiner Karte verzeichnet. Südliche Paiute-Stämme, die im 14. Jahrhundert dort ankamen, nannten die Schlucht Mukuntuweap, „gerade Schlucht“, und bezogen sich dabei wahrscheinlich auf die sehr hohen, nahezu senkrechten Felswände. Als sich Mormonen Mitte des 19. Jahrhunderts in dem fruchtbaren Tal ansiedelten, um Landbau zu betreiben, zu zimmern und religiöser Verfolgung zu entkommen, nannte der Pionier Isaac Behunin die Schlucht Zion, als biblischen Verweis auf eine himmlische Stadt und einen Ort der Ruhe. Voller Staunen und Ehrfurcht rief er aus: „Dies sind die Tempel Gottes, die ohne den Menschen erbaut wurden ... dies ist Zion.“

1871, im Alter von 17, begleitete Frederick Samuel Dellenbaugh den Forscher und Topographen John Wesley Powell auf eine zweijährige Exppedition, um ihm dabei zu helfen, den Südwesten der Vereinigten Staaten zu skizzieren und zu kartieren. Anschließend reiste Dellenbaugh nach Europa, um Kunst in München und Paris zu studieren. Als er 1903 nach Utah zurückkehrte, rund 30 Jahre nach seinem ersten Besuch, malte er die Zion-Schlucht und reichte das Bild für die Kunstausstellung der Weltausstellung in St. Louis 1904 ein. Zum ersten Mal wurde Zion der Welt gezeigt. Die Zuschauer waren erstaunt und ungläubig. Sie glaubten, der gewaltige rottönige Felsen entstamme Dellenbaughs Fantasie so ungewohnt erschien ihnen die Landschaft. Dellenbaugh veröffentlichte auch einen 17-seitigen Artikel unter dem Titel „Ein neues Tal der Wunder“ im Scribner‘s Magazine, einer damals führenden Zeitschrift. Schwarz-Weiß-Fotografien begleiteten seinen blumigen Text: „Man weiß kaum, wie man darüber denken soll. Niemals zuvor haben wir uns so einen nackten Felsen vorstellen können! ... Es gibt beinahe nichts, was man damit vergleichen könnte.“

Dellenbaughs Gemälde und ergreifende Worte regte die Menschen dazu an, die Schlucht zu besuchen und führte dazu, dass Präsident Taft das Gebiet 1909 als Mukuntuweap National Monument ausrief. Etwa zehn Jahre später wechselte der Kongress den Namen und errichtete Zion National Park. Es ist Utahs ältester und beliebtester Park.

- Martina