Miguel Mateo Maldonado y Cabrera
Dieses Gemälde ist hübsch, die Geschichte dahinter allerdings nicht so sehr. Wie viele Kolonien in der neuen Welt, war das spanische Mexiko ein sehr rassistischer Ort. Ein Kastensystem unterteilte die Einwohner , Kinder aus Mischehen zwischen den Spanieren und den Ureinwohnern Mexikos wurden mit herabwürdigenden Namen betitelt.
Dieses Gemälde ist eines von sechzehn Kasten-Gemälden des mexikanischen Künstlers Miguel Cabrera. Jedes zeigt ein unterschiedlich gemischtes Paar mit Kind. Ihre Kasten sind klar am oberen Bildrand gekennzeichnet. Neben ihrer Hautfarbe und ihren Gesichtsmerkmalen, geben Details wie Kleidung, Umfeld und Tätigkeit Aufschluss über den sozialen Status jeder Kaste. Dieses spezielle Gemälde zeigt einen spanischen Vater, eine mexikanische (indigene) Mutter und ihre mestizische Tochter. Der Vater ist in die damals tpische spanische Mode gekleidet, während die Mutter und Tochter exotischer anmutende Kleider tragen und vor einem Marktstand stehen, an dem sie Kleidung verkaufen.
Das Genre der Kasten- Malerei - sowie viele andere Künstler ebenfalls - greift auf unfreundliche Stereotypen zurück, die nicht unbedingt die Realität widerspiegeln. Cabreras Gemälde scheinen ein bisschen freundlicher als die meisten und das aus gutem Grund. Cabrera hat vehement behauptet voll und ganz spanisch zu sein, Historiker allerdings vermuten, dass er wahrscheinlich Mestize war, genau wie das kleine Mädchen in diesem Bild.
- Alexandra Kiely