Bewaldete Mondscheinlandschaft mit Teich und Figur an der Tür eines Häuschens

Thomas Gainsborough, geboren 1727 in Suffolk (gestorben 1788), war ein englischer Landschafts- und Porträtkünstler. Als Gründungsmitglied der Royal Academy waren seine frühen Einflüsse William Hogarth und später Anthony van Dyck (berühmt für seine Porträts von Charles I von England). Er zog 1759 von Suffolk nach Bath und 1774 von Bath nach London. Hier entwickelte er in den 1780er Jahren seine Technik des Glasmalens und benutzte ein Gerät, das er eine "Showbox" nannte, bei der seine Werke von hinten mit Kerzen beleuchtet wurden, was einen Lumineszenzeffekt erzeugte, der besonders für Nachtszenen geeignet ist. Die bemalten Transparentfolien wurden von der Vorderseite der Box durch ein mit einer Vergrößerungslinse versehenen Türspion betrachtet. Das kombinierte Ergebnis von Kompositionselementen plus Hintergrundbeleuchtung erzeugte eine dramatische Verwirklichung des Lichts, wie wir es in der Realität tatsächlich sehen könnten.

Dieses nächtliche Gemälde zeigt ein kleines Häuschen am Teich, das durch das Licht, das durch das Fenster scheint, und durch die offene Tür zum Leben erweckt wird. Wir scheinen erwartet zu werden - in der Tür wartet eine Figur darauf, uns in ein gemütliches und warmes Gehöft einzuladen. Es ist schwer zu erkennen, ob die weiße Wolke über dem Schornstein Teil des Himmels oder Rauch von einem Feuer ist, aber ich würde gerne denken, dass es sich um Letzteres handelt. Das umliegende Waldgebiet ist mit schnellen, definierten Strichen gemalt, die für ihre Zeit eher impressionistisch wirken, und ein Vollmond scheint links durch die Bäume.

Gainsboroughs Showbox ist noch immer vorhanden und wird zusammen mit einigen noch erhaltenen Transparenzen im Victoria and Albert Museum in London aufbewahrt.

- Sarah Mills