Brocard-Katze sich leckend

Paul Klee malte diese Katze im Oktober 1905. Dies schrieb er seiner Ehefrau Lily am 4. Oktober desselben Jahres:

„Erstmals habe ich heute mit einer Feder auf Glas gemalt, was sehr breite Striche erzeugt und einen ganz eigenen Charakter hat. Dann verleihe ich ein paar Klecksen Gestalt, und trage die Farbe und letztendlich – genau umgekehrt als auf Papier – den weißen oder grauen Hintergrund auf. Ich habe einen dreifärbigen Kater in einer komischen Position, die etwas grotesk erscheint, gezeichnet, die mich nun sehr an die traditionelle Keramik von Langnau erinnert.”

Wie von Klee beschrieben, zeichnete er in dieser Hinterglasmalerei zunächst mit einer Feder auf eine Glasplatte. Dann malte er die farbigen Bereiche aus, hier also die großen Farbflecken der Katze. Zuletzt wurden die Farbbereiche, der Körper der Katze, und der untere Teil des Bildes mit Weiß hinterlegt; der obere Teil mit einem hellen Grau. Die Brocard-Katze ist eines von Klees ersten Hinterglasmalerein.

Wie Klee selbst bemerkte, befindet sich die Katze in einer komischen Position, die fast grotesk anmutet. Gleichzeitig resultiert die Position in einer spannenden Komposition. Der Körper der Katze formt ein Dreieck. Die Hinterbeine – vor allem das ausgestreckte – liegen diagonal über der Darstellung. Der Kopf der Katze ist im Zentrum.

Das Ergebnis ist eine Komposition mit dem Kopf im Zentrum, während der Rest des Körpers, wie die Beine und der Schwanz, diagonal wegführen. Das Bild der sich leckenden Katze erschafft auch eine idyllische, häusliche Szene des Wohlbefindens.

Wir präsentieren das heutige Bild in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee. :)

PS. Hier könnt ihr in Paul Klees Herbststimmung und seine warmen Farben eintauchen.