Jigoku dayu (Höllen-Kurtisane) by Kawanabe Kyōsai - 1874 - 33,5 x 22,7 cm Spencer Museum of Art Jigoku dayu (Höllen-Kurtisane) by Kawanabe Kyōsai - 1874 - 33,5 x 22,7 cm Spencer Museum of Art

Jigoku dayu (Höllen-Kurtisane)

Farbiger Holzschnitt • 33,5 x 22,7 cm
  • Kawanabe Kyōsai - 18. Mai 1831 - 26. April 1889 Kawanabe Kyōsai 1874

Diese Frau stützt ihren Kopf mit einem Arm ab und träumt von zahlreichen Skeletten, die um sie spielen, tanzen, trinken und herumtollen. Diese Visionen stören sie jedoch nicht, denn sie ist die Höllen-Kurtisane, wie am Bild des Königs der Hölle im unteren Teil ihres Kostüms zu erkennen ist. Der größte Teil ihres Körpers ist von einem leuchtend roten Gewand verhüllt, was darauf hindeutet, dass sie sich als buddhistischer Mönch Daruma ausgibt (in Sanskrit: Bodhidharma). Obwohl Daruma nicht physisch anwesend ist, ist es nicht ungewöhnlich, satirische Bilder dieser heiligen Figur zu sehen, die von einer wunderschönen Kurtisane verzaubert werden. Diese Konvention scheint darauf hinzudeuten, dass sich die Höllen-Kurtisane selbst für die Allerheiligsten als unwiderstehlich erweist.

Nun, ich war sprachlos, als ich diesen Holzschnitt fand. Nur die japanische Kultur konnte im 19. Jahrhundert ein solches Bild hervorbringen. Toll!

Schönen Montag. :)

Zuzanna

P.S. Wenn ihr von Skeletten in der Kunst fasziniert seid, lest hier etwas über die makabren Darstellungen des traditionellen Tanzes.