Selbstbildnis mit gestreiftem Hemd

Wir setzen unseren Monat mit dem Leopold Museum in Wien fort. Bei dieser Gelegenheit präsentieren wir jetzt sonntags in DailyArt die Stücke aus seinem wunderbaren Sammlung, der neu konzipierten Ausstellung „Wien 1900”. Genießt es! :)

Ein junger Mann schaut mit großen, fragenden Augen in die Welt. Die Augen, die hohe Stirn und das buschige und widerspenstige Haar betonen eine spirituelle Seite des Sitzenden. Der Hals, der den übergroßen Kopf stützt, wirkt zierlich und schlank. Schiele skizzierte die knabenhafte Brust mit spärlichen Linien und malte den Ärmel in Aquarelltönen, die eine kompositorische Balance zu den Farben des Kopfes darstellen. Auch in Bezug auf die Farbe behielt der Künstler die volle Kontrolle. In der Haut kontrastierte er das Grau der Stirn gegen das blasse Rot der Wangen und Ohren, fügte Spuren von Blau auf der Wange hinzu und betonte das dunkelbraune Haar mit Lila-Tönen. Dieses Werk ist in jeder Hinsicht ein einzigartiges und persönliches Meisterwerk, in dem die durchdachte Komposition und die Intuitivität des Gemäldes gleichermaßen zum Tragen kommen.

P.S. Wenn ihr Schiele so liebt wie wir, lest hier über seine Besessenheit von der Farbe Orange. <3 

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