Unbekannter Künstler
Dieses römische Mosaik aus einem der Häuser in Pompeji (es wurde in einem Triklinium, einem formellen Speisesaal, aufgestellt) stellt das Glücksrad dar. Während es sich dreht, kann es die Reichen (symbolisiert durch das violette Tuch auf der linken Seite) arm und die Armen (symbolisiert durch das Ziegenfell auf der rechten Seite) reich machen. In der Tat sind beide Zustände sehr prekär, mit dem Tod nie weit und dem Leben an einem Faden hängend – wenn dieser reißt, fliegt die Seele (symbolisiert durch den Schmetterling) davon und alle Menschen werden damit gleich gestellt. Das Thema sollte, wie die Skelette auf dem Silberbesteck im Schatz von Boscoreale, die Gäste an die Vergänglichkeit des irdischen Glücks erinnern.
Das Motiv ist hellenistischen Ursprungs und stellt den Tod als den großen Gleichmacher dar, der alle Unterschiede von Reichtum und Klasse ausgleicht. Es ist ein Thema, das bis in unsere Tage überliefert ist, wie zum Beispiel in dem berühmten Gedicht A livella des Komödianten A. de Curtis (Totò).
Fröhliches Halloween euch allen!
P.S. Hier findest du viel von Halloween in der Kunst! :-) Und hier ist, was in Pompeji am beliebtesten ist – die erotische Kunst (NSFW!) ;-)