Formen der Angst by Maynard Dixon - 1930-32 - 101.5 x 127.3 cm Smithsonian American Art Museum Formen der Angst by Maynard Dixon - 1930-32 - 101.5 x 127.3 cm Smithsonian American Art Museum

Formen der Angst

Öl auf Leinwand • 101.5 x 127.3 cm
  • Maynard Dixon - 24. Januar 1875 - 11. November 1946 Maynard Dixon 1930-32

Die Weltwirtschaftskrise begann am 24. Oktober 1929.

Wie kann Angst dargestellt werden? Der amerikanische Künstler Maynard Dixon präsentiert seine Interpretation in diesem eindringlichen Bild von vier verhüllten gesichtslosen Gestalten, die zusammengekauert und von hinten unheimlich beleuchtet sind. Die gedämpften Töne ihrer langen braunen Gewänder vermischen sich mit dem kargen Boden. In der heutigen Welt hat es die Beschaffenheit einer Szene aus einem Horrorfilm.

Als Dixon dieses Bild malte, befand sich das Land in den Fängen der Weltwirtschaftskrise. Armut und Kampf waren weit verbreitet. Er schuf eine Reihe von Leinwänden im Sozialrealismus, auf denen die von den Folgen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs Betroffenen dargestellt sind, während seine zweite Frau, die berühmte amerikanische Dokumentarfotografin Dorothea Lange, ähnliche Bilder auf Film bannte. Dixons Shapes of Fear porträtierte nicht nur die Angst und Verzweiflung der Nation, sondern auch seine eigene Sorge und Niedergeschlagenheit. Schließlich gehörten die Künstler zu den ersten, deren Existenz zu dieser Zeit in Gefahr war. Später schrieb er: „Ich hatte immer noch das Gefühl, von vagen, unheilvollen, bedrohlichen Formen umgeben zu sein – ein Gefühl, das zur Besessenheit wurde. Aus dem Bedürfnis, mich davon zu befreien, es zu externalisieren, es aus meinem System herauszuholen, entstand die Idee, Shapes of Fear zu malen.“

Dixons erste Darstellung, eine Kohlezeichnung mit dem Titel Ghost People, zeigte eine nackte Frau, flankiert von vier bedeckten Figuren. Diese wurde bei einer Ausstellung schlecht aufgenommen, also überarbeitete er die Szene, beseitigte die zentrale weibliche Figur und schuf ein größeres Gefühl der Vorahnung. Das Ergebnis ist das überzeugende Werk Shapes of Fear, das 1931 auf der Jahresausstellung der San Francisco Art Association den Publikumspreis gewann.

- Martina Keogan

P.S. Es gibt auch direkte Verbindungen zwischen Kunst und Horrorfilmen – lies hier über die deutschen Expressionisten und ihre Filme. Oder wenn du dich lieber von der Angst und Traurigkeit ablenken möchtest, schau dir diese beruhigende Auswahl der schönsten Gärten in der Kunst an. <3