Rembrandt van Rijn
Das Gemälde, das wir heute präsentieren, sollte ein Teil der Ausstellung im Rembrandt-Haus in Amsterdam mit dem Titel "HIER": Schwarz zu Rembrandts Zeiten" sein. Wegen des Coronavirus können wir das Museum nicht besuchen, aber wir können uns das Gemälde hier ansehen :) Die Ausstellung ist Teil eines kulturellen Paradigmenwechsels in den Niederlanden, wo das Goldene Zeitalter der Niederlande lange Zeit fast ausschließlich mit den Errungenschaften - und den Porträts - der weißen, meist männlichen Elite des 17. Jahrhunderts in Verbindung gebracht wurde. Nach Angaben der Kuratoren der Ausstellung konzentrierte sich die Schau auf Bilder, die "die vielen verschiedenen Rollen, die Schwarze in der Gesellschaft spielten, und die vielen verschiedenen Rollen, die sie in Gemälden für Künstler spielten", darstellen.
Insgesamt schuf Rembrandt nach der Zählung von Herrn Kolfin mindestens 26 Bilder schwarzer Personen (12 Gemälde, acht Radierungen und sechs Zeichnungen), von denen die meisten wahrscheinlich von seinen Nachbarn stammten, ob sie nun für ihn posierten oder er sie auf der Straße beobachtete.
Rembrandt fertigte diese Radierung einer jungen Frau an, als er noch in Leiden lebte. Ihr Aussehen deutet darauf hin, dass sie schwarz war, aber er hatte es noch nicht geschafft, ihre Haut dunkel erscheinen zu lassen. Vielleicht gab es in Leiden kein lebendes Modell, und er zeichnete von einer Skulptur ab (wie das Beispiel weiter unten). Büsten wie diese waren normalerweise unbemalt, so dass die Eigenschaften der schwarzen Haut nicht untersucht werden konnten.
Es ist überwältigend!
P.S. Jahrhundertelang erschienen schwarze Frauen in der westlichen Kunst als Sklavinnen, Dienerinnen oder exotische Neuheiten. Aber als königliche Königinnen und Führerinnen? Peinlicherweise nicht. Lies hier über die schwarzen Frauen in der westlichen Kunst.