Pfingstrosen by Yun Shou-p'ing - 1672 - 28,5 x 43,0 cm Nationales Palastmuseum Taipeh Pfingstrosen by Yun Shou-p'ing - 1672 - 28,5 x 43,0 cm Nationales Palastmuseum Taipeh

Pfingstrosen

Albumblatt, Tusche und Farben auf Papier • 28,5 x 43,0 cm
  • Yun Shou-p'ing - 1633 - 1690 Yun Shou-p'ing 1672

Yun Shou-p'ing wuchs in einer Familie mit beschränkten Mitteln auf, was ihn (als begabten Schüler) daran hinderte, an den Prüfungen für das Staatsamt teilzunehmen. Dennoch widmete er sich dem Studium und überraschte sogar seine Ältesten im Alter von acht Jahren, indem er Gedichte über Lotusblüten verfasste. Seine Poesie war ungehemmt, seine Kalligraphie im Geiste von Ch'u Sui-liang (596-658), und seine Malerei lebendig. Folglich priesen die Zeitgenossen seine künstlerischen Leistungen als "Die drei Vollkommenheiten".

Schon in jungen Jahren zeichnete sich Yun in der Landschaftsmalerei aus, vor allem in der Darstellung der Sitten der Antike. Es wird erzählt, dass er, als er den Landschaftsmeister Wang Hui (1632-1717) traf, Wangs überlegene Leistungen anerkannte: "In dieser Kunst übertreffen Ihre Gelehrsamkeit und Ihr Talent alles. So sehr ich mich auch bemühe, ich kann nur an zweiter Stelle stehen." Yun gab daraufhin die Landschaften auf und studierte Blumenmalerei, Bambus in monochromer Tusche, Tiere und Insekten. In diesen Fächern studierte er alte und moderne Stile und wurde besonders versiert in der "knochenlosen" Methode von Tusche und Farbwaschungen, die vom Stil von Hsu Ch'ung-ssu (11. Jh.), dem Enkel des berühmten Blumenmalers Hsu Hsi, abgeleitet wurde. Yun erlangte so Ruhm für seinen eigenen Stil, der als Ch'ang-chou-Schule bekannt wurde.

Dieses Werk ist das zweite Blatt aus dem Album der Blumen und Landschaften, das auch Gemälde von Wang Hui enthält. In diesem speziellen Blatt unterscheiden sich die drei Pfingstrosen durch ihre Farben und Positionen. Die Pfingstrose gilt in China als die Königin der Blumen und symbolisiert Reichtum und Wohlstand. Die violettbraune ist zwischen den Blättern versteckt, die dunkelrote erstreckt sich nach oben und die weiße nach hinten. Maler vermieden es oft, opulente Rot- und Grüntöne zu verwenden, aus Angst, zu knallig zu wirken. Yun Shou-p'ing hat jedoch ein harmonisches Gleichgewicht gefunden und einen eleganten Sinn für die Farbgebung bei der Darstellung der Pflanzenpracht erreicht, wobei er sein außergewöhnliches Geschick im Umgang mit Verwaschungen und Farben unter Beweis stellt.

Wunderschön, nicht wahr?

P.S. Hier ist eine tolle Auswahl der schönsten Blumen in der Kunst, ich liebe sie!  <3