Ramon Casas
In der Sammlung von Cau Ferrat gibt es drei Ölgemälden von Ramon Casas, die weibliche Akte darstellen. Es sind Nu amb guitarra (Akt mit Gitarre), Nu femení d’escorç (Verkürzter weiblicher Akt) und Nu femení (Weiblicher Akt). Nur das erste ist auf das Jahr 1894 datiert, aber die Ähnlichkeit der beiden bedeutet, dass wir sie um dieselbe Zeit einordnen können.
Das Interesse an den wogenden Linien und den Arabesken der Formen zeigt den klaren Einfluss von den Werken von Auguste Rodin, wie beispielsweise Andromeda und Danaïd. Somit können wir den Aufstieg dieses großen französischen Bildhauers in der Arbeit von Malern sehen, die von allen Formen des Akademismus flohen und nach eigenständigeren Lösungen suchten. Dies beweist, wie Rodins Werk einen Einfluss über das Feld der Bildhauerei hinweg hat.
Auffallend ist die außergewöhnliche Sensibilität, mit welcher Casas sich mit dem Akt befasst, und seine Fähigkeit, die perfekte Farbharmonie zu erreichen, indem er Perlmutttöne auf einem monochromen Hintergrund verwendet. Der Maler war fasziniert von den Möglichkeiten, welche sich durch Akte eröffneten, aber nicht mit dem Wunsch nach Provokation. Dies ist der Grund, warum seine Charaktere niemals direkt auf den hypothetischen Betrachter schauen.
Wir präsentieren dieses erstaunliche Gemälde in Zusammenarbeit mit dem Cau Ferrat Museum. : )
PS: Hier findet ihr gepeinigte Liebhaber, prächtige Spieler und andere Beispiele für Gitarrist:innen in der Kunst!