Artemisia Gentileschi
Genau heute vor 428 Jahren, also 1593, wurde die beste italienische Barock Malerin, Artemisia Gentileschi, in Rom geboren.
Gentileschis Vater, Orazio, war ein bekannter Künstler und Artemisia lernte mehrere Jahre in seiner Werkstatt bevor sie begann eigene Arbeiten zu schaffen. In den 1610er Jahren wurde Artemisia von Agostino Tassi, einem etwas älterem Mitglied der Werkstatt, vergewaltigt. Dieses Ereignis hat ihr restliches Leben beeinflusst und ist in ihren Arbeiten stark wiederzuerkennen, wie zum Beispiel in Judith und Holofernes und Salome mit dem Kopf Johannes des Täufers. Artemisia war eine sehr unabhängige Frau und eine Künstlerin, die viele Werke schuf.
Hier zeigt sie sich selbst als die Allegorie der Malerei. Das Bild wurde von den Arbeiten von Cesare Ripa inspiriert. Er ist bekannt durch seine Iconologia, in der er vorschlägt wie Tugenden und abstrakte Konzepte durch menschliche Eigenschaften und Erscheinungen dargestellt werden sollen. Ripa meinte "die Malerei" sollte wie folgt gezeigt werden: "Eine schöne Frau, mit vollem, schwarzen Haar, zerzaust und auf verschiedene Arten verdreht, mit bogenförmigen Augenbrauen, die phantasievolle Gedanken zeigen, den Mund bedeckt mit einem Stück Stoff, dass hinter den Ohren verbunden ist, mit einer Goldkette um den Hals an der eine Maske hängt auf der "Imitation" steht. Sie hält einen Pinsel in der einen Hand, in der anderen eine Palette und trägt schwindende, lockere Tücher als Kleidung". Bis auf das Stück Stoff, dass den Mund bedecken sollte folgt Gentileschi der Beschreibung ziemlich genau. Es ist auch ein mutiges Statement, da die Malerei ein seltenes feministisches Thema in einer Zeit zeigt, in der Frauen selten einem Beruf nachgingen oder gar dadurch bekannt wurden.
Das Selbstportrait wurde wahrscheinlich während Gentileschis Aufenthalt in England zwischen 1638 und 1639 gefertigt.
Artemisia ist eine der Künstlerinnen die in unserem Women Artists Notizbuch vertreten ist; schau es Dir an!
P.S.: Hier kannst Du über die wohl berühmteste Malerei von Artemisia Gentileschi lesen, von der man annimmt, dass sie von ihrem persönlichen Trauma beeinflusst wurde: Judith und Holofernes