Maschka mit Maske

Obwohl in Otto Muellers Bildnarrative nur selten persönliche Bezüge zu erkennen sind, kann dieses Bild klar mit der Biografie des Künstlers verknüpft werden. Die dargestellte Figur ist Maschka, die Mueller 1899 in Dresden kennenlernte und 1905 heiratete. Zu der Zeit, als das Gemälde entstand, dachte Mueller über die Scheidung nach, da er seit Kurzem eine Affäre mit einer seiner Studentinnen an der Breslauer Akademie führte. Maschka mit Maske ist ein Doppelporträt des Künstlers und seiner Frau: Mueller selbst ist in der Maske verkörpert, die wie eine Trouvaille an der Wand hängt, mit ihren leeren Augenhöhlen und dem scheinbar erstarrten Mund, schmallippig und resigniert. Maschka hingegen wirkt selbstbewusst und modisch, lebhaft und temperamentvoll. Wie in anderen Doppelporträts nimmt Mueller in dieser Essener Arbeit nicht nur die Rolle des Betrachters ein; er unterwirft auch sich selbst Fragen und Examinierung, weil die Beziehung zwischen beiden in Zweifel steht.

P.S.: Hier könnt ihr mehr über Otto Mueller erfahren.

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