Vincent van Gogh
Van Gogh sah das Werk der Impressionisten zum ersten Mal, als er im Februar 1886 in Paris ankam. Er erkannte, dass seine eigene Farbpalette dunkel und altmodisch war, und begann mit helleren Farben und einem anderen Pinselstrich zu experimentieren. Im Frühling und Sommer des nächsten Jahres malte er regelmäßig bei Asnières, einem Dorf nahe Paris, unter freiem Himmel. Später schrieb er in einem Brief an seine Schwester Willemien, er sähe in der Landschaft dort "mehr Farben als je zuvor". Diese Grasfläche könnte gut in Asnières gemalt worden sein. Wahrscheinlich wollte Van Gogh seine neue Technik üben. Jeder Pinselstrich stimmt genau mit dem überein, was er darstellt: einen Grashalm, ein Blütenblatt oder einen Stengel.
Für diese Arbeit benutzte Van Gogh eine Leinwand, die er schon zuvor bemalt hatte. Röntgenbilder zeigen den Kopf einer Frau mit Haube unter der Grasfläche . Es wird angenommen, dass er das Frauenporträt 1884 oder 1885 im Brabanter Dorf Nuenen gemalt hat, also etwa zweieinhalb Jahre, bevor er die Grasfläche darüber malte. Der große Kontrast zwischen der düsteren Farbgebung in der Nuenener Periode und der farbenfrohen, hellen Palette in Paris ist verblüffend. Seine extrem schnelle und radikale stilistische Entwicklung ist also buchstäblich in diesem einen Gemälde verkörpert.
Wir zeigen euch das heutige Werk dank dem Kröller-Müller Museum in Otterlo. :)
PS Hier klicken, um zu erfahren, was Helene Kröller-Müller und Van Gogh gemein hatten! :)
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