Familie. Mittelstück des Triptychons "Leben" by Fedir Krychevskyi - 1925-1929 - 148 x 133,5 cm Nationales Kunstmuseum der Ukraine Familie. Mittelstück des Triptychons "Leben" by Fedir Krychevskyi - 1925-1929 - 148 x 133,5 cm Nationales Kunstmuseum der Ukraine

Familie. Mittelstück des Triptychons "Leben"

Tempera auf Leinwand • 148 x 133,5 cm
  • Fedir Krychevskyi - 22. Mai 1879 - 30. Juli 1947 Fedir Krychevskyi 1925-1929

Fedir Krychevsky war ein einflussreicher ukrainischer Maler der frühen Moderne. 1917 war er einer der Gründer und der Rektor der Ukrainischen Staatlichen Akademie der Künste. Als die Akademie abgeschafft  wurde, arbeitete er als Professor am Staatlichen Kunstinstitut in Kiew und wurde dort schließlich Rektor. Er blieb zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in Kiew und behielt seine Position am Institut bei, um es unter den schwierigen Bedingungen während der deutschen Besetzung Kiews zu retten. Er war Vorsitzender der Union ukrainischer Künstler, die versuchte, die Bedingungen für die Künstler während der Besatzung zu verbessern.

Im Sommer 1943 zog er nach Königsberg, um sich seinem Bruder Vasyl anzuschließen. Er versuchte, nach Westen zu fliehen und so den vorrückenden sowjetischen Truppen zu entkommen, doch der Zug, in dem er unterwegs war,  wurde eingeholt. Krychevsky wurde vom  NKVD (dem Innenministerium der UdSSR) als Kollaborateur verhaftet, aber aus seinen Verhöre ging nichts hervor, was ihn belasten konnte. Daraufhin wurde er all seiner Titel und Ehren beraubt und ins innere Exil in das Dorf Irpin in der Nähe von Kiew geschickt.  Dort starb er während der Hungersnot von 1947 an Unterernährung.

Als Teilnehmer an vielen internationalen und ukrainischen Ausstellungen der 1920er und 1930erJahre gehörte Krychevsky 1928 zu den Lieblingskünstlern der Internationalen Biennale in Venedig, bei der er zum ersten Mal die mittlere Tafel seines hochgelobten Triptychons Leben zeigte. Das Gemälde zeigt einen modernen Umgang mit der behandelten Fläche (rhythmische Linien und eine Harmonie ähnlicher Farben) sowie Züge mittelalterlicher monumentaler Wandmalerei. Es kombiniert Jugendstil mit ukrainischer religiöser Malerei. Leben ist bis heute ein ikonisches Beispiel für die ukrainische Moderne. Jede Tafel enthält jeweils ewig gültige Themen des Lebens: Liebe, Erfolg und Verlust.

PS: Wir stellen euch Taras Shevchenko vor, ukrainisches Idol der Freiheit und  wichtigsten Künstler des 19. Jahrhunderts.

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