Roter Sonnenuntergang über dem Dnepr by Arkhip Kuindzhi - 1905–8 - 134,6 x 188 cm Metropolitan Museum of Art Roter Sonnenuntergang über dem Dnepr by Arkhip Kuindzhi - 1905–8 - 134,6 x 188 cm Metropolitan Museum of Art

Roter Sonnenuntergang über dem Dnepr

Öl auf Leinwand • 134,6 x 188 cm
  • Arkhip Kuindzhi - 27. Januar 1842(?) - 24. Juli 1910 Arkhip Kuindzhi 1905–8
Diese Szene zeigt einen Sonnenuntergang über dem Fluss Dnepr, der westlich von Moskau entspringt und nach Süden ins Schwarze Meer mündet. Archip Kuindschi wurde an der Küste in Mariupol geboren, als die ukrainische Stadt Teil des russischen Reiches war. Die minimalistische Komposition und das dramatische Licht, die Farbe und die Wolken veranschaulichen den Stil des Künstlers. Zu Beginn seiner Karriere, in den 1870er Jahren, war Kuindschi mit den Peredwischniki (übersetzt als Wanderer) verbunden, einer bahnbrechenden, unabhängigen Künstlergruppe. In den 1890er Jahren lehrte er Landschaftsmalerei an der Sankt Petersburger Kunstakademie. Wegen Unterstützung von Studentenprotesten entlassen, gründete er schließlich seinen eigenen Künstlerverein. Heute wird Kuindschi sowohl in der Ukraine als auch in Russland verehrt.
 
Im März wurde das Kuindschi-Kunstmuseum in Mariupol bei einem russischen Luftangriff zerstört. Das Museum wurde 2010 eröffnet und hatte in seiner Sammlung mehr als 600 Gemälde von Künstler*innen des 20. Jahrhunderts. Darunter befand sich eine Skizze für Roter Sonnenuntergang, die Berichten zufolge vor dem Bombenanschlag aus den Räumlichkeiten entfernt worden war. Der aktuelle Aufenthaltsort ist unbekannt. Unter den Werken, von denen angenommen wird, dass sie bei dem Luftangriff zerstört wurden, befanden sich Gemälde von Kuindschis Kollegen Ivan Aivazovsky, dem russischen romantischen Maler, der für seine beeindruckenden Meereslandschaften bekannt ist, sowie Werke zeitgenössischer ukrainischer Künstler*innen. Heute ist Mariupol eine verwüstete Stadt, in der Tausende gestorben sind und rund 90 Prozent der Wohngebäude bei der russischen Invasion zerstört oder beschädigt wurden.

PS: Lasst uns das ukrainische Volk und seine Kultur würdigen, indem wir mehr über ukrainische Künstler*innen erfahren! Lerne Taras Shevchenko kennen!