Vincent van Gogh
Vincent van Gogh ist vor allem für seine Landschaften, Stillleben und Selbstporträts bekannt, aber er hat im Laufe seines Lebens auch viele Porträts geschaffen. Heute zeigen wir eins davon – Porträt des Père Tanguy, eine von drei Abbildungen des Julien Tanguy. Tanguy war ein Farbenhändler, der Künstlerbedarf verkaufte und auch mit Kunstwerken handelte – er war einer der Ersten, die van Goghs Bilder zum Verkauf anboten. Seine fröhliche Art und Begeisterung für Kunst und Künstler*innen machte seinen Laden zu einer der beliebtesten Geschäfte für Künstlerbedarf in Paris und ihm wurde der Spitzname Père („Vater”) verliehen. Tanguy war ein schlauer Mann: Als Bezahlung für Farben nahm er Gemälde an, sodass sein Laden voller impressionistischer Bilder stand. Dadurch glich das Betreten seines Geschäfts in Montmartre laut Émile Bernard einem „Besuch im Museum”.
Im Jahr 1886 verließ van Gogh die Niederlande, um nach Paris zu gehen. Auch wenn er von den Großmeistern der Niederlande beeinflusst worden war, in Paris zu sein hieß, mit dem Impressionismus, Symbolismus, Pointillismus und mit japanischer Kunst in Kontakt zu kommen. Im heutigen Werk kann man erkennen, wie der farbenfrohe Malstil und die selbstbewusste Wahl des Motivs eine Veränderung in Vincents Einstellung verkörpern. Van Gogh bezeichnete seine Verwendung von leuchtenden Farben als „Gymnastik”, die durchs Experimentieren Tiefe, Harmonie und Balance in seine Werke brachte. Im Hintergrund des Bildes sind einige von van Goghs japanischen Drucken abgebildet, die in Tanguys Geschäft verkauft wurden. Über Tanguys Hut ist der Fuji; neben ihm teilen sich Kabuki-Darsteller und blühende Kirschbäume den Platz an der Wand.
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PS: Van Gogh war bekannt dafür, nicht nur japanische Druckmeister zu kopieren, sondern auch seine europäischen Malerkollegen. Schaut euch van Goghs Kopien an!