Heilige Casilda by Francisco de Zurbarán - circa 1630 – 1635 - 171 x 107 cm Museo Nacional Thyssen-Bornemisza Heilige Casilda by Francisco de Zurbarán - circa 1630 – 1635 - 171 x 107 cm Museo Nacional Thyssen-Bornemisza

Heilige Casilda

Öl auf Leinwand • 171 x 107 cm
  • Francisco de Zurbarán - 7. November 1598 - 27. August 1664 Francisco de Zurbarán circa 1630 – 1635

Bilder von Heiligen, die allein abgebildet sind, ihre Attribute tragen und aus dem Bildraum herausschauen, gehörten zu den beliebtesten Kompositionen in Francisco de Zurbaráns Werken. Diesem Motiv näherte er sich auf einzigartige Weise. Der Künstler ließ nachweislich mehrere Bilderserien von weiblichen Märtyrerheiligen nach Südamerika schicken, ein Zeichen ihrer Popularität. 1647 wurde der Künstler für 24 jungfräuliche Heilige bezahlt, bestimmt für das Kloster Nuestra Señora de la Encarnación in Ciudad de los Reyes, Peru  und 1649 schickte er 15 weitere nach Buenos Aires.

Die Heilige Casilda wurde in einigen Publikationen als Heilige Elisabeth von Ungarn identifiziert, da es sich bei dem Attribut beider Heiligen um Rosen handelt. Das Fehlen einer Krone auf ihrem Kopf, die typischerweise in Darstellungen von Elisabeth zu finden ist, veranlasste den Kunsthistoriker Jonathan Brown, diese Heilige als Casilda zu identifizieren, die hier ein Stirnband aus Gold und Perlen trägt.

Als Tochter eines arabischen Königs erlitt Casilda 1087 den Märtyrertod. Sie hatte den islamischen Glauben aufgegeben und war zum Christentum übergetreten. Casilda brachte den christlichen Gefangenen ihres Vaters Essen und bei einem dieser riskanten Besuche wurde sie von ihrem Vater überrascht. Da ereignete sich ein Wunder: Das rund um ihren Körper verborgene Essen verwandelte sich in Rosen, das traditionelle Attribut dieser Heiligen.

Die Heilige ist sowohl hinsichtlich ihres Schmucks als auch ihres kostbaren, mit Edelsteinen bestickten Gewandes reich gekleidet und mit einem starken Licht modelliert, das ihre monumentale Statur betont und die kräftigen Farben ihrer Kleidung vor einem einfachen, abgestuften Hintergrund hervorhebt. Zurbarán legte besonderen Wert auf die Textur ihrer Kleidung sowie auf die Goldstickerei und den Schmuck. Die äußerst individualisierten Merkmale einiger dieser Märtyrerheiligen haben zur Formulierung des Konzepts des retrato a lo divino geführt, in dem diese Heiligen Porträts echter Frauen sind, die mit heiligen Attributen dargestellt werden.

Wir präsentieren die heutige Perle der spanischen Barockkunst dank dem Museo Thyssen-Bornemisza.

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PS: Wusstet ihr,  dass Francisco de Zurbarán auch der „spanische Caraveggio“ genannt wurde? Lest mehr über diesen faszinierenden Künstler.