Frau mit Gitarre

Maria Blanchard war eine spanische Malerin, die dafür bekannt war, dass sie einen einzigartigen Stil des Kubismus entwickelte. Blanchard ließ sich 1916 dauerhaft in Paris nieder, aber die Stadt war nicht länger jene, die sie zuvor gekannt hatte. Der Erste Weltkrieg hatte alle Lebensbereiche auf den Kopf gestellt, und eine Rückkehr zur Ordnung und eine Wiedereinführung von Klassizismus und Tradition hatten in der Kunst Fuß gefasst. Der Kubismus bildete keine Ausnahme von diesem Trend und verwarf die Experimente, die seine Ursprünge ehemals geprägt hatten. Stattdessen suchte der Kubismus mit seinen Kreationen nach besserer Deutung und formaler Klarheit. In Paris begegnete Blanchard einigen der wichtigsten Vertreter dieses neuen Stils, der als synthetischer Kubismus bekannt ist, darunter Juan Gris und Jean Metzinger, die sie durch Jacques Lipchitz und André Lothe kennenlernte.

Dieses Gemälde passt in eine Periode der Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Blanchard und Juan Gris, in der sie wie Gris ein klassisches Thema der französischen Bildtradition überarbeitete: die Person als Musikinstrument. Die Künstlerin komponierte die Figur durch zweidimensionales Verweben geometrischer Flächen, die ohne erkennbaren Zusammenhang gefärbt waren. Die Synthese, zu der sie gelangte, ist extrem, ohne Volumen oder Perspektive, nur mit präzisen Details wie den Gitarrensaiten, einem Auge und drei Fingern, die helfen, die dargestellte Figur zu erkennen.

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PS: Wusstet ihr, dass der Kubismus viele Gesichter hatte? Erfahrt hier mehr über die Entwicklung des Kubismus während des 20. Jahrhunderts!