Geschnitzte Jadeschildkröte by Unbekannter Künstler - 1600 - 20 x 48,50 cm British Museum Geschnitzte Jadeschildkröte by Unbekannter Künstler - 1600 - 20 x 48,50 cm British Museum

Geschnitzte Jadeschildkröte

geschnitzte Jade • 20 x 48,50 cm
  • Unbekannter Künstler Unbekannter Künstler 1600

Begrüßt heute diese lebensgroße Schildkröte. Die große Jade-Kreatur, geschnitzt aus einem einzigen Stück Nephrit (grüne Jade), ist eine einzigartige Skulptur, die während des Mogulreichs geschaffen wurde.

Der dritte Mogulkaiser Akbar (der von 1556 bis 1605 regierte) baute einen neuen Palast in der hinduistischen Stadt Prayag, die er dann in Allahabad umbenannte. 1583 machte er die Stadt zu seiner Hauptstadt, hat dort jedoch  nie gewohnt. Stattdessen wurde die Stadt zur Residenz des Kronprinzen Selim, seines Sohnes, dessen Mutter eine Hindu-Prinzessin aus dem Kachwaha-Clan der Rajputen war, die Akbar 1562 geheiratet hatte. Selim wurde später Kaiser Dschahangir und regierte von 1605 bis 1627. Er war ehrgeizig und ungeduldig, den Thron zu erben, also errichtete er in Rebellion gegen seinen Vater eine königliche Residenz in Allahabad. Aus dieser Zeit dürfte die Sumpfschildkröte als seltene Zierde der Gartenteiche des Fürstenpalastes stammen. Es ist bekannt, dass Selim Jadeschnitzer gefördert hat, und seine Faszination für Naturphänomene ist dokumentiert. Die Schnitzerei, die möglicherweise mehr als ein Jahr gedauert hat, ist äußerst lebensecht, wobei die Unterseite genauso sorgfältig dargestellt wurde wie der Rest. Der Kopf ist leicht außermittig, sodass sich das Reptil langsam vorwärts zu bewegen scheint. 

Vor kurzem identifizierte ein Naturforscher diese Sumpfschildkröte als ein Weibchen der Art Kachuga dhongoka (allgemeiner Name: dreigestreifte Dachschildkröte oder indische Dhongoka-Schildkröte), die im Fluss Yamuna beheimatet ist, der bei Allahabad in den Ganges mündet.

PS: Die Mogulzeit hat die südasiatischen Kunstgeschichte und Architektur nachhaltig geprägt. Eines der einzigartigen und delikaten Elemente der Moghul-Gebäude waren die Jalis, meisterhaft geschnitztes Gitterwerk aus Stein.  

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