Nachdem er Constantin Brancusi kennengelernt hatte, begann Modigliani 1909 Skulpturen durch Steinschnitzerei herzustellen und vollendete im Laufe seiner kurzen Karriere etwa 25 Werke. Der Stil dieser abstrahierten, überlängerten Köpfe findet sich in seiner späteren Figuren- und Porträtmalerei wieder. Neben der afrikanischen Kunst spiegeln Modiglianis Skulpturen sein Wissen über die antike kykladische, sumerische, ägyptische und griechische Kunst wider.
Der vorliegende Kopf war einer von sieben, die im Oktober 1912 im Salon d'Automne in Paris ausgestellt wurden. Modigliani beabsichtigte, diese Köpfe als Teil der „Säulen der Zärtlichkeit“ innerhalb eines ursprünglichen „Tempels der Wollust“ aufzunehmen. Der wurde jedoch nie realisiert. Laut seinem engen Freund Jacob Epstein stellte Modigliani nachts Kerzen auf diese Köpfe. Angespornt durch Marihuana umarmte er die totemistischen, beleuchteten Skulpturen liebevoll.
Habt alle einen tollen Montag!
PS: Amedeo Modigliani liebte es, Frauenporträts zu malen. Hier kannst du mehr darüber lesen.