Das „Piebald“-Pferd by Paulus Potter - 1650–1654 - 50,2 × 45,1 cm J. Paul-Getty-Museum Das „Piebald“-Pferd by Paulus Potter - 1650–1654 - 50,2 × 45,1 cm J. Paul-Getty-Museum

Das „Piebald“-Pferd

Öl auf Leinwand • 50,2 × 45,1 cm
  • Paulus Potter - 1625 - Januar 1654 Paulus Potter 1650–1654

Vor einer Wand aus dahinziehenden, stürmischen Wolken steht ein graues, geflecktes Pferd. Es hat seinen Kopf etwas gedreht, um zu zeigen, dass es seine Umgebung aufmerksam wahrnimmt. Paulus Potter, der beste niederländische Tiermaler seiner Zeit, malt die Details des Körpers in dieser Abbildung des Pferds mit akribischer Aufmerksamkeit: den glänzenden Schimmer seines Fells und seiner Mähne, die wässrige Feuchtigkeit seines Auges und die geschmeidig-eleganten Linien des Tierkörpers. Gleichzeitig hat der Künstler dem Pferd eine individuelle Persönlichkeit verliehen, die Wildheit und Feinfühligkeit miteinander verbindet. Hier scheint das Tier auf das ferne Geräusch der im Mittelgrund stattfindenden Jagd zu reagieren. 

Das Gemälde hat eine doppelte Bedeutung. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Pferdeporträt, das vielleicht von dem Besitzer des Landhauses rechts in Auftrag gegeben wurde. Die sorgfältig ausgeführte Darstellung dieses Haustieres deutet auf den Stolz hin, den ein wohlhabender niederländischer Landbesitzer empfunden hätte, solch ein Pferd zu besitzen. Andererseits ist das Pferd nicht angebunden und scheint frei umherzustreifen. Seine makellose Pflege und seine Position vor den bestellten Feldern lässt jedoch darauf schließen, dass der niederländische Wohlstand durch die Kontrolle, die Menschen über die rohe Natur ausüben konnten, gezeigt wird. 

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PS: Eine der bekanntesten Pferdemaler*innen war die rebellische Rosa Bonheur; hier könnt ihr mehr über ihre berühmten Tiergemälde erfahren!