Landschaft mit Mount Fuji in der Ferne by Emil Orlik - 1908 - 120,5 x 154,5 cm Private Sammlung Landschaft mit Mount Fuji in der Ferne by Emil Orlik - 1908 - 120,5 x 154,5 cm Private Sammlung

Landschaft mit Mount Fuji in der Ferne

Öl auf Leinwand • 120,5 x 154,5 cm
  • Emil Orlik - 21. Juli 1870 - 28. September 1932 Emil Orlik 1908

Heute präsentieren wir das Werk eines Künstlers, den wir bisher noch nicht vorgestellt haben, den Maler, Radierer und Lithografen Emil Orlik. Er wurde in Prag geboren, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte, und lebte und arbeitete in Prag, Österreich und Deutschland.

Orlik war von der japanischen Kunst und den lokalen Landschaften fasziniert, eine Begeisterung, die in seiner Zeit weit verbreitet war. Sein Interesse wurde geweckt, als japanische Kunst und Artefakte, insbesondere Holzschnitte Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Weg nach Europa fanden. Dieser kulturelle Austausch wurde möglich, als Japan seine Häfen allmählich für den westlichen Handel öffnete. Orlik unterschied sich jedoch von den meisten seiner Zeitgenossen, weil er sich eingehender mit der japanischen Kultur befasste. Er wollte nicht nur den Kern der japanischen Kunst ergründen, sondern auch die Techniken des japanischen Holzschnitts unter Anleitung japanischer Meister in ihrem Heimatland erlernen. Sein Pioniergeist führte dazu, dass er zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der ersten europäischen Künstler war, die sich auf eine Reise nach Japan begaben, um, vergleichbar mit Gauguin und Nolde, unbekannte Gebiete zu erforschen und verschiedene Kulturen kennenzulernen. Seine zehnmonatige künstlerische Ausbildung in Japan sollte sein zukünftiges Werk nachhaltig prägen und seinen Ruf als „Missionar der wahren ostasiatischen Kultur“ festigen.

In diesem Werk betont Orlik die bemerkenswerte natürliche Schönheit Japans und zeigt deutliche Einflüsse der japanischen Kunst. Die Arbeit zeichnet sich aus durch ihre Flachheit, dekorativen Elemente und Stilisierung, ihren erhöhten Blickwinkel und eine formale Komposition, die durch lebendige Farbflächen gekennzeichnet ist, die auf den Einsatz von Schatten verzichten.   

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PS: An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erlebte die westliche Welt einen Hype um die japanische Kultur und Kunst, den sogenannten Japonismus. Erfahre mehr darüber, wie verschiedene Elemente der europäischen Kultur davon beeinflusst wurden! Eine Reise in die entgegengesetzte Richtung unternahm Kiyohara Tama, eine japanische Malerin, die nach Sizilien zog und als Eleonora Ragusa Karriere machte.