Gemälde CXCIII by Stefan Gierowski - 1965 - 100 x 80 cm Gemälde CXCIII by Stefan Gierowski - 1965 - 100 x 80 cm

Gemälde CXCIII

Öl auf Leinwand • 100 x 80 cm
  • Stefan Gierowski - 21. Mai 1925 - 14. August 2022 Stefan Gierowski 1965

Der polnische Maler und avantgardistische Künstler der polnischen Nachkriegszeit, Stefan Gierowski, malte ab 1955 Genreszenen, die er um sich herum beobachtete. Häuser, Menschen und Tiere wurden in seinen Gemälden mithilfe von vereinfachten und trotzdem objektartigen Symbolen dargestellt. Die Hintergründe zeigen unter anderem symmetrisch angeordnete Flächen, die das Streben des Künstlers nach kompositioneller Disziplin demonstrieren. Im Jahr 1957 beseitigte Gierowski alle Hinweise auf die externe Welt von seinen Gemälden und schuf damit seinen eigenen abstrakten Stil. Gleichzeitig hörte er auf, literarische Titel für seine Gemälde zu verwenden und ersetzte sie mit dem Wort „Gemälde“ und fortlaufenden römischen Zahlen. Er brachte fast einfarbige Werke hervor, bei denen die Oberflächenbeschaffenheit auf verschiedene Arten behandelt wurde; sie konzentrierten sich auf die Art und Weise, wie Farben zur Entstehung einer Stimmung beitragen.

Zwischen 1959 und 1960 vereinfachte Gierowski seine Malereimethodiken, indem er die Effekte von Farbe und Textur verringerte. Diese Zwischenstufe führte zu einer Untersuchung der Schnittstelle von Optik und Kinetik. Die Gemälde aus den 1960er Jahren zeigen dynamische, räumliche Kompositionen dunkler Bänder mit unterschiedlicher Tonintensität. In Gemälde CXCIII werden zwei runde Formen, die sich über die Leinwand hinaus erstrecken, von einem Lichtstrahl getrennt. Jerzy Stajuda, Künstler und Kunstkritiker, schrieb: „Hier geht es um mehr, es geht um die Ausdehnung dieser Gemälde in alle Richtungen, räumliche Entfaltung, die über den Rahmen hinausgeht. … Dem Widerspruch zwischen scheinbarer statischer Struktur und seinem dynamischen Potenzial für Wachstum, also, um es etwas herunterzuspielen, zwischen der »Bildhaftigkeit« des Gemäldes und seinen »architektonischen« Konsequenzen – das ist es, was Gierowskis neuestes Werk auszeichnet.“

Wir zeigen das heutige, spektakuläre Werk dank der Zachęta–Nationalgalerie für Kunst in Warschau.

PS: Abstrakte Kunst wird nicht immer verstanden, ruft aber häufig Emotionen hervor, die bildliche Kunst nicht auslösen kann. Lerne das Werk des Genies der Abstraktion kennen: Mark Rothko!