Die Große Odaliske by Jean-Auguste-Dominique Ingres - 1814 - 88.9 × 162.56 cm Musée du Louvre Die Große Odaliske by Jean-Auguste-Dominique Ingres - 1814 - 88.9 × 162.56 cm Musée du Louvre

Die Große Odaliske

Öl auf Leinwand • 88.9 × 162.56 cm
  • Jean-Auguste-Dominique Ingres - 29. August 1780 - 14. Januar 1867 Jean-Auguste-Dominique Ingres 1814

Ingres' Zeitgenossen sahen dieses Werk als dessen Trennung vom Neoklassizismus, und eine Andeutung einer Tendenz in Richtung der exotischen Romantik an. Die Große Odaliske wurde bei ihrer ersten Ausstellung weit kritisiert, vor allem ihre länglichen Proportionen und ihr fehlender anatomischer Realismus. Der kleine Kopf, die länglichen Glieder, und das kühle Farbschemata enthüllen alle Einfluss der Manieristen, wie etwa Parmigianino. Ingres bevorzugte diese langen Linien, um Kurven und Sinnlichkeit darzustellen, und machte sich ausgiebiges, ebenes Licht zu Nutze um anatomisches Volumen zu verringern. Kritiker zu der Zeit hielten die Elongation für von Ingres gemachte anatomische Fehler, jedoch zeigten jüngste Studien, dass die Verlängerungen bewusste Verzerrungen sind. Nach Maßnehmen der Proportionen lebender Frauen zeigte sich, dass Ingres' Figur mit einer Krümmung der Wirbelsäule und Umdrehung des Beckens gezeichnet wurde, die im echten Leben nachzuahmen unmöglich sind. Auch zeigte sich, dass der linke Arm der Odaliske kürzer ist, als der rechte. Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Figur um fünf Rückenwirbel länger ist, als ein echter Körper. Für diese bewussten Verzerrungen, um die Anmut und Sensualität darstellen zu können, wurde Ingres für sein Werk noch bis in die Mitt-1820er kritisiert.