Don Garzia de‘ Medici by Agnolo Bronzino - 1550 - 48 x 38 cm Museo del Prado Don Garzia de‘ Medici by Agnolo Bronzino - 1550 - 48 x 38 cm Museo del Prado

Don Garzia de‘ Medici

Öl auf Holz • 48 x 38 cm
  • Agnolo Bronzino - 17. November 1503 - 23. November 1572 Agnolo Bronzino 1550

Dieses Porträt von Garzía de‘ Medici (1547–1562), dem dritten Sohn von Cosimo de‘ Medici und Eleonora von Toledo, ist ein ausgezeichnetes Beispiel für das geringe Interesse an der Darstellung von Kindern vor der Aufklärung. Bronzino gibt die kleinen, undefinierten Merkmalen eines Kindes genau wieder, aber er stellt es mit derselben distanzierten und teilnahmslosen Pose dar, die er für Erwachsenenporträts des Florentiner Hofs nutzte. Garzia wird hier vor allem als Erbe des Herzogtums Toskana gesehen und aus diesem Grund unterlässt der Künstler jeden Ausdruck oder jede Geste, die uns ein Kind erkennen lassen könnten. Garzia, dessen Stellung an seinem luxuriösen goldenen Jäckchen aus roter Seide zu erkennen ist, das am Kragen und an den Handgelenken üppig mit Perlenstickerei verziert ist, spielt daher auch nicht mit dem kostbaren Anhänger, den er in der Hand hält, sondern zeigt ihn her, als wäre er sich dessen Wert bewusst.Dieses Schmuckstück, das manchmal fälschlicherweise als Rassel identifiziert wurde, war ein Amulett, das den bösen Blick abwehren sollte. Es hat die Gestalt einer Harpyie, die auf einem Horn ruht, von dem ein kostbarer Stein herunterhängt. Amulette mit Harpyien/Meerjungfrauen wurden von neapolitanischen Frauen zum Schutz während der Schwangerschaft getragen; vielleicht hat Garzia es von seiner Mutter Eleonora erhalten oder von seinem Großvater Pedro von Toledo, dem Vizekönig von Neapel. In der anderen Hand hält das Kind eine geöffnete Orangenblüte, ein Symbol für Reinheit und Unschuld, typisch für dieses Alter. Das Porträt wurde zwar Bronzino zugeschrieben, gilt jedoch als eine Nachbildung eines verloren gegangenen Originals aus seiner Werkstatt. Es handelt sich tatsächlich um eine Werkstattanfertigung, was sich eindeutig an der Ausführung der Hände und der Kleidung des Kindes erkennen lässt, denen die Genauigkeit und der Glanz von Bronzino fehlen. Wahrscheinlich hat er beim Gesicht eingegriffen, bei dem er eine Schablone benutzt haben dürfte.