Jagd auf Vögel bei Nacht

Bekannt für seine realistischen Darstellungen französischer Bauern, schuf Millet dieses Gemälde am Ende seines Lebens. Er stützte die Szene auf Geschichten aus seiner Kindheit, die von großen Schwärmen wilder Tauben berichteten. Als sich die Vögel nachts in Bäumen niederließen, blendeten die Bauern sie mit Fackellicht und schlugen dann Hunderte zu Tode. In den 1870er Jahren gehörten Millets Gemälde des ländlichen Lebens zu den bekanntesten in Frankreich. Seine Motive stammen fast alle aus der Bauernschaft, als das Land durch die Einwanderung in die neuen Industriezentren entvölkert wurde. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern, die auf dem sehr beliebten Gebiet der "Bauernmalerei" arbeiteten, war Millets großes Genie seine Fähigkeit, seine Motive an ihren Heimatort zu binden und sie gleichzeitig zu einer universellen Menschlichkeit zu erheben. Ein großer Teil seines Erfolgs beruhte auf der Erinnerung an eine verlorene ländliche Welt, die entweder arkadisch, erbärmlich oder eine Kombination aus beiden war.