Apoll und Daphne by Gianlorenzo Bernini - 1622–1625 - 243 cm Galleria Borghese Apoll und Daphne by Gianlorenzo Bernini - 1622–1625 - 243 cm Galleria Borghese

Apoll und Daphne

Marmor • 243 cm
  • Gianlorenzo Bernini - 7. Dezember 1598 - 28. November 1680 Gianlorenzo Bernini 1622–1625

Gian Lorenzo Bernini schuf dieses fantastische Meisterwerk für Kardinal Scipione Borghese. Es zeigt die keusche Nymphe Daphne, wie sie in einen Lorbeerbaum verwandelt wird, vergeblich von Apoll, dem Gott des Lichts, verfolgt. 
Diese lebensgroße Marmorstatue wurde von Bernini im Alter von 24 begonnen und zwischen 1622 und 1625 ausgeführt. Sie befand sich immer in derselben Villa, stand allerdings ursprünglich auf einem tieferen und schmaleren Sockel an der Wand in der Nähe der Treppe. Folglich sah jeder, der den Raum betrat, zuerst Apoll von hinten, dann erschien die fliehende Nymphe im Prozess der Metamorphose: Zweige bedecken den Großteil ihres Körpers, aber laut Ovids Zeilen kann Apolls Hand immer noch spüren, wie ihr Herz darunter schlägt. So endet die Szene damit, dass Daphne in einen Lorbeer verwandelt wird, um ihrem göttlichen Angreifer zu entkommen. 

Das Vorhandensein dieses heidnischen Mythos in der Villa des Kardinals wurde durch ein von Kardinal Maffeo Barberini (der spätere Papst Urban VIII.) in Latein verfasstes moralisches Couplet gerechtfertigt, das in der Kartusche des Sockels eingraviert wurde und besagt: “Wer gerne flüchtigen Genüssen nachgeht, findet am Ende nur Blätter und bittere Beeren in den Händen.”

Während die Skulptur aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden kann, hat Bernini die Ansicht von der Seite geplant, sodass der Beobachter die Reaktion von Apoll und Daphne gleichzeitig sehen kann und somit das Narrativ der Geschichte in einem einzigen Moment versteht, ohne die Position ändern zu müssen. Heute präsentieren wir diese Skulptur in Fotos aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Ich wünschte, sie könnten Berninis Talent besser repräsentieren!