Schnee in Louveciennes by Alfred Sisley - 1878 - 61 x 50,5 cm Musée d'Orsay Schnee in Louveciennes by Alfred Sisley - 1878 - 61 x 50,5 cm Musée d'Orsay

Schnee in Louveciennes

Öl auf Leinwand • 61 x 50,5 cm
  • Alfred Sisley - 30. Oktober 1839 - 29. Jänner 1899 Alfred Sisley 1878

Sisley, der sich darin hervortat, die Traurigkeit und Trostlosigkeit in der Natur festzuhalten, war besonders von winterlichen Landschaften angezogen. Seine schweigsame und einzelgängerische Art passte besser zum Geheimnis und zur Stille als zum Glanz der sonnenüberfluteten mediterranen Landschaften, die Künstler wie Renoir so sehr liebten. Wie Monet folgte auch Sisley Courbets Beispiel und malte Schneelandschaften. Dieses Motiv sprach die Impressionisten an, weil es ihnen erlaubte, die Mannigfaltigkeit des Lichts zu studieren und verschiedene Schattierungen zu verwenden. Durch kleine Farbtupfer auf der Leinwand erscheint das Land nicht einheitlich weiß, sondern schillernd mit bläulichen Reflexen. Die Winter, die Sisley in Louveciennes, in Marly-le-Roi oder in Veneux-Nadon verbrachte, inspirierten ihn zu zahlreiche Schneeszenen, wie dieser hier.

Schnee in Louveciennes zeigt auch die perspektivischen Experimente des Künstlers: Eine schneebedeckte Straße verschwindet im Hintergrund und wird nur von einer kleinen, isolierten Figur belebt. Die Sensibilität des Künstlers, die in diesen raffinierten, zarten Landschaften zum Ausdruck kommt, in denen die Farben diskrete Harmonien bilden, erklärt sich vielleicht aus seiner britischen Herkunft. Außerdem hatte Sisley in den vier Jahren, die er von 1857 bis 1861 in England verbrachte, und bei späteren Besuchen die Werke von Richard Parkes Bonington, John Constable und William Turner bewundern können. Man muss auch bedenken, dass die Aquarelltechnik, die in England sehr beliebt war, dazu beigetragen hatte, eine gewisse Freiheit in die Malerei einzuführen.