Die Jazz-Band by Gerard Sekoto - 1961 - 45 x 60 cm Private Sammlung Die Jazz-Band by Gerard Sekoto - 1961 - 45 x 60 cm Private Sammlung

Die Jazz-Band

Öl auf Leinwand • 45 x 60 cm
  • Gerard Sekoto - 9. Dezember 1913 - 20. März 1993 Gerard Sekoto 1961

Sekotos erste Liebe war die Musik und nachdem er von seinem Vater in jungen Jahren ein Harmonium geschenkt bekommen hatte, brachte er sich selbst das Musikspielen bei und komponierte seine eigenen Melodien. Die Entdeckung einer ganzen Sammlung dieser selbstkomponierten Lieder in einem alten Koffer nach Sekotos Tod führte zur Produktion einer Musik-CD mit dem Titel "Die blauen Köpfe" durch die Sekoto-Stiftung unter der Leitung von Barbara Lindop.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Paris ein Leuchtturm der künstlerischen Freiheit, das Tausende von Künstlern, Musikern und Schriftstellern - von denen viele im politischen und kulturellen Exil lebten - dazu verleitete, das herzlich künstlerische Klima zu erleben. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand der Boulevard St. Germain am linken Seineufer (gegenüber den Tuilerien) dem Boulevard Montparnasse als interkulturellem Zentrum von Paris in nichts nach. In dieses Milieu trat Sekoto als kultureller Asylbewerber ein, nachdem er Südafrika 1947 im selbst auferlegten Exil verlassen hatte. Behindert durch die Tatsache, dass er dunkelhäutig, arm und mit Sprache oder Kultur vertraut war - ein unbekannter Künstler, der in einer kalten Dunkelheit im Hotelzimmer malt - stellten Sekotos erste Jahre in Paris ein Kampf ums Überleben dar.

Es gibt nur wenige Länder auf der Welt, die es mit Frankreich aufnehmen können, wenn es um Jazzmusiker und Jazz als Kunstform an sich geht. Auf diese Weise fand Sekoto eine Anstellung bei l'Echelle de Jacob (Jacob's Ladder), einem der angesagtesten Nachtclubs in Paris, als der Besitzer ihn bei einem Vorsprechen, Klavierspielen hörte. Indem Sekoto dicke pastose Pinselstriche verwendet, um die rythmische Komposition von eckigen Formen hervorzuheben, erzeugt er in "Die Jazz-Band" einen visuellen Beat. Seine Palette wird von Grau- und Blautönen dominiert, die dem rauchigen Dunst der unterirdischen Nachtclubszene nachbildet. Die straffe Komposition erinnert an den engen Kellerraum und zieht den Betrachter in seinen Bann, als würde er an einem Tisch sitzen. Während er Live-Musik hört, nickt er zustimmend. Zu diesem Gemälde sagte Sekoto: "Ich habe für ein Studentencafé gespielt, dann für verschiedene andere Bars, in denen die Kunden mehr Geld hatten und die Franzosen und Touristen mehr bezahlten. Dies ist einer der Nachtclubkeller in St. Germain. Die Spieler sind werder meine Freunde, noch wurde das Bild an Ort und Stelle gemacht."