Rudolf von Alt
Ab 1887 reiste Rudolf von Alt regelmäßig im Hochsommer mit seiner Tochter Louise von Salzburg nach Gastein. Die Melancholie, die in den Briefen, die er dort schrieb, zum Ausdruck kommt, widerspricht dem künstlerischen Eifer, aus dem seine reifsten Werke hervorgingen. Die Alte Fichte in Bad Gastein ist ein Meisterwerk seiner späten Aquarell-Periode. In stolzer Pracht ragt ein Baum von allen Seiten in den Himmel, welcher durch lockere Pinselführung von einem hellen Blau durchdrungen ist. Schwungvolle, aus feinsten Spitzen bestehende Bergketten und kurze Pinselstriche ziehen sich über den Hintergrund. Um die majestätische Größe der Fichte zu vermitteln, hat der Maler die Figur einer mit der Krauternte beschäftigten Frau eingearbeitet. Ihre gebückte Haltung ist ein Beispiel für den Gegensatz zwischen den imposanten Naturgewalten und der ruhigen, ausgeglichenen Arbeit.
Wir präsentieren das heutige Gemälde dank des Leopold-Museums.
P.S. Es gibt kaum etwas Schöneres als einen alpinen Sonnenaufgang. Hier sind die Sonnenaufgänge für die Hoffnung in der Kunst <3