Glyzinie by Paulina Ołowska - 2016 - 260 x 333 cm (allumfassend) Metro Pictures Glyzinie by Paulina Ołowska - 2016 - 260 x 333 cm (allumfassend) Metro Pictures

Glyzinie

Öl und Acryl auf Leinwand • 260 x 333 cm (allumfassend)
  • Paulina Ołowska - 1976 - - Paulina Ołowska 2016

Dank der Galerie Metro Pictures können wir Ihnen heute ein Werk der zeitgenössischen polnischen Künstlerin Paulina Ołowska zeigen. Genießen Sie es!

Eine Frau in einem rot-weißen Outfit lehnt sich an einen Bretterzaun. Über ihrem Kopf funkeln die Blüten der Glyzinien wie Glühwürmchen. Tiefer im Hintergrund ist ein spezielles Gebäude von Rabbi Zdrój abgebildet, wo Paulina Ołowska alle ihre neuen Bilder schuf. Als der Künstler vor ein paar Jahren dorthin zog, führte sie einige bedeutungsvolle, dennoch diskrete Eingriffe am Haus durch, wie z. B. das Wiederherstellen einer Leuchtreklame "Gazda" (das Wiederherstellen vergessener Leuchtreklamen ist übrigens eines ihrer Markenzeichen). Oder sie verwandelte die Villa Kadenówka, ein altes Herrenhaus im regionalen Stil mit modernistischem Touch, in eine Art Kulturzentrum. Sie veranstaltete dort jährliche Treffen mit befreundeten Künstlern. Diese schufen dort ihre Werke und genossen gleichzeitig die Gesselligkeit der Veranstaltung. Kadenówka ist genau jenes Gebäude im Hintergrund der Glyzinien. Ołowska, zweifellos eine sehr talentierte Malerin, verwendet je nach Laune und Bedürfnis jedes Mal einen etwas anderen Stil. In ihren neuesten Arbeiten nähert sie sich Les Nabis, einer Gruppe französischer Künstler aus dem späten 19. Jahrhundert. Sie waren eine Gruppe von Malern, die hauptsächlich von Gauguin beeinflusst worden waren. Nabis verließ Paris, um auf dem Land zu leben. Was für Ołowska jedoch ebenso wichtig gewesen zu sein scheint, ist ihr ideologischer Hintergrund. Der Name der französischen Gruppe kommt vom hebräischen und arabischen Wort "nabi", was "Prophet" bedeutet. Ołowskas Frauen sind eine Art volkstümliches und weibliches Gegenstück zu einer männlichen Gruppe von "Propheten".

Sie ähneln in gewisser Weise Ołowskas früheren Gemäldeserien, die auch in der Galerie Metro Pictures ausgestellt wurden. Es ist eine Serie, in der sie Mädchen in selbst gefertigten Pullovern gemalt hat, basierend auf Outfits, die in westlichen Modemagazinen zu sehen waren. Diese DIY-Haltung war die Antwort auf die Verknappung von Konsumgütern in der Zeit des Kalten Krieges. Was alle Heldinnen von Ołowska vereint, ist das Fest der Ermächtigung von Frauen - sei es, indem sie anspruchsvolle, wissenschaftliche Erkenntnisse erforschen oder bunte Pullover stricken.

- Piotr Policht