Das friedliche Königreich by Edward Hicks - 1833 Private Sammlung Das friedliche Königreich by Edward Hicks - 1833 Private Sammlung

Das friedliche Königreich

Öl auf Leinwand •
  • Edward Hicks - 4. April 1780 - 23. August 1849 Edward Hicks 1833

"Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen und ein kleiner Junge leitet sie" Diese Passage und weitere Verse aus Jesajah 11 im alten Testament sind die Inspiration für Edward Hicks ikonisches Ein friedliches Königreich - ein beliebtes Motiv das er in seinem Leben über 60 Mal malte.

Hicks, ein Quäker und autodidaktischer Maler, lebte im ländlichen Pennsylvania im frühen 19. Jahrhundert. Er begann seine Karriere mit dem Malen von Wagen, Schildern, Möbeln und alltäglichen Objekten. 1816, als Hicks in seinen Mittdreißigern war, malte er sein erstes Ein friedliches Königreich als Antwort auf die soziale Sittenlosigkeit der Zeit sowie Konflikten hinsichtlich der Sklaverei, Armut und Migration.

Als Pfarrer der Quäker beschäftigte ihn der Kampf zwischen dem inneren spirituellen und dem äußeren weltlichen Leben. Außerdem beunruhigte ihn ein theologisches Zerwürfnis innerhalb der "Gesellschaft der Freunde" (dem Quäkertum). Die Tiere in diesem Bild tragen eine moralische Bedeutung, da die Raubtiere wie Löwe, Panther, Bär und Wolf ihre Instinkte unterdrücken und mit dem sanftmütigen Lamm, Böcklein, Kuh, Ochsen und Kind in Harmonie leben. Hicks glaubte, dass eine Person, um die göttliche Gnade zu erhalten, sich selbst abschwören muss und sein vorsätzliches, weltliches und kreatürliches Verhalten ablegen muss.

Als der Bürgerkrieg drohend näher rückte, schaute Hicks zurück auf das, was er für ein "goldenes Zeitalter" hielt, in dem William Penn 1681 ein friedliches Abkommen mit den amerikanischen Ureinwohnern gefördert hatte, während er eine Kolonie in Pennsylvania errichtete. Er band diese historische Szene in viele seiner Gemälde ein (links im Hintergrund). Hicks Ausbildung als Schildermaler, statt in bildender Kunst, wird in seinem Stil sichtbar: Die Tiere sind flach (nicht-dimensional), stilisiert (nicht natürlich) und in ihrer Position versteinert. Hicks Vision von Harmonie ist besonders passend in dieser Zeit der Uneinigkeit und tiefen Spaltung während der Wahl des US Präsidenten.

- Martina

Wenn du dieses Gemälde gerne mit eigenen Augen sehen möchtest: Vom 10. Juni bis zum 03. September 2017 kannst du Ein friedliches Königreich in der Ausstellung "A Shared Legacy: Folk Art in America" im Cincinnati Art Musem sehen :)