Törichte Jungfrau by Martin Schongauer - 1480er - 14.7 × 10.8 cm Metropolitan Museum of Art Törichte Jungfrau by Martin Schongauer - 1480er - 14.7 × 10.8 cm Metropolitan Museum of Art

Törichte Jungfrau

Gravur • 14.7 × 10.8 cm
  • Martin Schongauer - 1448 - 2. Februar 1491 Martin Schongauer 1480er

Martin Schongauer war ein deutscher Künstler (1448-1491), dessen Gesamtwerk, Gravuren und Gemälde, überwiegend beeinflußt war von der christlichen Kunst der Nördlichen Renaissance. Schongauer war ein Meister-Graveur und wurde als einer der Besten seiner Zunft angesehen, gleich nach Albrecht Dürer, der ein Anhänger von Schongauers Arbeit war (und der tatsächlich auf dem Weg zu einem Besuch bei Schongauer war, als dieser starb). Sein Stil war deutlich Gothisch.

Schongauer's “Törichte Jungfrau” (1480) ist eine Gravur in Kupfer, die seinen Versuch verdeutlicht, sich von der religiösen Ikonographie loszusagen, welche in dieser Zeit  vorherrschend war. Die biblische Geschichte „Parabel der zehn Jungfrauen“ bot den Inhalt für seine Gravur, aber seine künstlerische Interpretation zeigt keine heiligenmäßige, frömmlerische, sondern stattdessen eine sinnliche Frau mit wogenden Brüsten, das Haar leicht verrutscht und einem leicht einladenden Ausdruck im Gesicht, mit Augen, die nicht gesenkt sind, sondern den Blick direkt in die Augen des Betrachters richten.

Schongauer zeigt ein Verlangen, diese Frau mehr als menschlich den als himmlische Version darzustellen und ist erfolgreich in diesem Versuch, zeigt aber eine deutlich andere Vision zu der, wie Frauen in der christlichen Kunst dieser Zeit üblicherweise dargestellt wurden.

- Heidi