Sieh das schöne Gesicht der Frau by Sophie Gengembre Anderson - 1869 Private Sammlung Sieh das schöne Gesicht der Frau by Sophie Gengembre Anderson - 1869 Private Sammlung

Sieh das schöne Gesicht der Frau

Öl auf Leinwand •
  • Sophie Gengembre Anderson - 1823 - 10. März 1903 Sophie Gengembre Anderson 1869

Das Mädchen in diesem Gemälde ist die schönste Fee aller Zeiten – immerhin hat sie ein Paar Flüggel und eine Krone aus Schmetterlingen, die das so bestätigen

Ihr liebliches Antlitz ist das Werk einer Französisch-Englischen Malerin des 19. Jahrhunderts, Sophie Gengembre Anderson (1823-1903). Anderson baute eine ganze Karriere auf dem Malen von idealisiert dargestellten Kindern, besonders hübschen Mädchen wie diesem hier, auf. Sie stellte Bauernkinder in ländlicher Umgebung, wohlhabende Kinder in ihrem angenehmen Zuhause und ätherische Geschöpfe aus Sagen und Literatur dar. Die Fee in diesem Gemälde könnte zum beispiel von einem Gedicht von Charles Ede inspiriert worden sein.

Meiner Meinung nach machen die Fülle an Details, Farbigkeit und naturalistische Darstellung dieses Gemälde alle so spektakulär. Das leuchtende Gesicht und Haar der Fee, ihr durchscheinendes, mit Gold besetztes weißes Kleid und ihre lebhafte Krone sind die Glanzpunkte, die sich von den fahlen Grüntönen im Rest des Werkes absetzen. Andeutungen einer außerweltlichen Kulisse in dem atmosphärischen Nebel hinter der Figur tragen zudem beträchtlich zu der Stimmung des Bildes bei. Bedenkt man ihre offensichtliche Gewandtheit mit dem Pinsel, ist es überraschend, wenn man lernt, dass Anderson Autodidaktin war.

Andersons Themen waren äußerst beliebt in den künstlerischen Bewegungen im Europa des 19. Jahrhunderts, z.B. bei den Romantikern oder den Präraffaeliten. Deswegen war sie in ihrer Zeit sehr erfolgreich, aber die hübschen und sentimentalen Werke alterten nicht gut im Kontext des folgenden zwanzigsten Jahrhunderts. Trotzdem könnte sie heute ein Comeback erleben, immerhin verkaufte sich eins ihrer Werke für mehr als eine Million Pfund 2008.

- Alexandra Kiely

Manchmal, wenn wir uns Gemälde wie dieses hier ansehen, fangen wir an, unsere eigene Kindheit zu vermissen… falls euch das hierfür noch nicht reicht, schaut euch mal"Kindheit in Lilla Cabot Perrys Kunst" an.