Die Sonate by Frederick Childe Hassam - 1893 - 81.44 x 81.44 cm Nelson-Atkins Museum of Art Die Sonate by Frederick Childe Hassam - 1893 - 81.44 x 81.44 cm Nelson-Atkins Museum of Art

Die Sonate

Öl auf Leinwand • 81.44 x 81.44 cm
  • Frederick Childe Hassam - 17. Oktober 1859 - 27. August 1935 Frederick Childe Hassam 1893

Childe Hassam, einer der großen amerikanischen Impressionisten, zeigt uns einen Augenblick der Befriedigung und Verausgabung nach einer bravurösen Klavieraufführung. Das Gemälde ist mit einem groben Duktus gemalt und ich höre die letzten Töne der Klaviersonate im Raum verklingen: die Töne klingen zwischen der Mischung der Farben und der Komposition, zwischen der gelben Rose und der Kerze, die auf dem Klavier steht. Sie klingen in der geblümten japanischen Seide und in dem kaum zu sehenden Bild im Bild (das den Spiegelungen in einer regennassen Landschaft ähnelt). Die Pianistin ist erschöpft, sie hält die Notenblätter in ihrem Schoß und scheint den Traum von künstlerischer Vollendung zu genießen. Hassam zeigt gekonnt den Kontrast zwischen dem Stoff des Kleides der Pianistin und dem polierten Holz des Klaviers und des körnigen Holzes des Rahmens. Das Gemälde ehrt das Konzept der Schönheit in verschiedenen Sinneswahrnehmungen. 

Hassam wurde in Boston geboren und ist dort aufgewachsen. Er fand zur Ölmalerei über Werbedrucke, Illustrationen und Wasserfarben. Er reiste durch Europa und studierte in Paris; er eignete sich den impressionistischen Stil an und war eine der Schlüsselfiguren, die die amerikanische Kunst in Kontakt mit dem Impressionismus brachte. Während er in Paris war, übernahm er sogar ein Atelier von Renoir! Außerdem eignete er sich während seines Aufenthaltes in Paris die impressionistischen Begriffe und Theorien an und kehrte mit seinen ganz eigenen Vorstellungen von Subjektivität und Komposition nach Amerika zurück.

Ich liebe, dass der Künstler das Bild im Bild unterzeichnet und datiert (1893) hat und, dass die Signatur und Datierung für die Zuschreibung von Die Sonate selbst stehen. Vielen Dank an Erik, einen Angestellten des Besucherservice im Nelson-Atkins Museum of Art, mit dem ich ein großartiges Gespräch über dieses, welches sein liebstes Gemälde in der Sammlung ist, hatte.

- Brad Allen