Zwei Gibbons, nach dem Mond greifend by Itō Jakuchū - 1770 - 114,9 x 48,4 cm Kimbell Art Museum Zwei Gibbons, nach dem Mond greifend by Itō Jakuchū - 1770 - 114,9 x 48,4 cm Kimbell Art Museum

Zwei Gibbons, nach dem Mond greifend

Hängende Schriftrolle, Tinte auf Papier • 114,9 x 48,4 cm
  • Itō Jakuchū - 2. März 1716 - 27. Oktober 1800 Itō Jakuchū 1770

Ich weiß, dass wir in letzter Zeit schon viele Tiere gezeigt haben. Doch als Justyna (die unsere Social Media-Accounts verwaltet  vergiss nicht, uns bei Instagram zu folgen) dieses Bild fand, konnte ich einfach nicht widerstehen! :)

Diese süße Tintenzeichnung zeigt eine Gibbonmutter; von ihrem einen Arm lässt sie ihr Baby baumeln, während sie sich mit dem anderen Arm an einer von einem Baum herabhängenden Liane festhält. Der Titel dieses Meisterwerks referiert auf das zen-buddhistische Konzept, dass einfache Menschen und Tiere oft die Reflektion des Mondes für den Mond selbst halten. In diesem Fall greifen sowohl das Gibbonbaby als auch seine Mutter nach dem Spiegelbild des Mondes im Wasser der zwar nicht abgebildet, aber dennoch spürbar präsent ist. Die Thematik berührt auch das Dilemma der menschlichen Existenz: wir greifen nach Dingen, die nicht existieren (in diesem Fall die Reflektion des Mondes), anstatt nach echter geistiger Nahrung zu suchen. Itō Jakuchū begegnet der Thematik mit Humor und Warmherzigkeit  die Gibbons sind zwar verwirrt, aber erst wenn sie aufhören, nach der Wahrheit zu suchen, ist alles verloren. Und auch wenn der Mond nicht abgebildet ist, spiegelt sich seine runde Form doch in den Gesichtern der Gibbons.