Junge spielt die Flöte by Judith Leyster - 1630/1634 - 73 x 62 cm Europeana Foundation Junge spielt die Flöte by Judith Leyster - 1630/1634 - 73 x 62 cm Europeana Foundation

Junge spielt die Flöte

Öl auf Leinwand • 73 x 62 cm
  • Judith Leyster - ca. 28. Juli 1609 - 10. Februar 1660 Judith Leyster 1630/1634

Wie Du vielleicht weißt, ist der März offiziell der Monat der Frauengeschichte. Es liegt uns sehr am Herzen bei dieser Gelegenheit viele Künstlerinnen vorzustellen, die von der Kunstgeschichte oft vergessen werden. Dieses Kunstwerk ist Teil unserer Feier zum Monat der Frauengeschichte, zusammen mit Europeana, Europas Plattform für kulturelles Erbe. Um mehr über bemerkenswerte europäische Frauen in Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft zu erfahren, kannst Du die Online-Ausstellung Pioneers besuchen. Das Gemälde, das wir heute zeigen, gehört zur Sammlung des Nationalmuseums in Stockholm.

Judith Leyster (1609–1660), eine niederländische Malerin des Goldenen Zeitalters, wurde in Haarlem geboren. Ihr Vater besaß eine Brauerei namens Ley-ster (Leitstern), nach der die Familie benannt war. Judith begann schon in jungen Jahren zu malen, aber über ihre Entwicklung als Künstlerin ist nur sehr wenig bekannt. Laut dem Dichter Samuel Ampzing arbeitete sie mit Frans Pietersz de Grebber zusammen. Obwohl nicht bestätigt ist, ob sie mit Frans Hals zusammengearbeitet hat, ist sein Einfluss auf ihre Arbeit deutlich sichtbar. 1633 wurde sie als erste Künstlerin in die Lukasgilde in Haarlem aufgenommen.

Sie spezialisierte sich auf porträtähnliche Genreszenen mit typischerweise ein bis drei Figuren, die meist gute Laune ausstrahlen und vor einem einfachen Hintergrund gezeigt werden. Viele sind Kinder; andere zeigen Männer mit Getränken. Leyster war besonders innovativ in ihren heimischen Genreszenen.

Dieses Gemälde ist eines der besten und wichtigsten Werke von Leyster. Es wurde wahrscheinlich in den frühen 1630er Jahren hergestellt. Die Komposition ist innovativ und das Thema ist eine Kombination aus Genrebild, Stillleben und Porträt. Im Zusammenhang mit dem Erwerb im Jahr 1871 hat Jan de Bray das Gemälde (trotz des Monogramms) Frans Hals zugeschrieben. Es wurde erst 1893 von Hofstede de Groot als Werk von Judith Leyster identifiziert. 

P.S. Hier kannst Du etwas über Artemisia Gentileschi lesen, eine weitere hervorragende Barockmalerin.