Die Glocke des heiligen Cuilean by Unbekannter Künstler - 8. - 11. Jahrhundert - 30 cm  x 24 cm British Museum Die Glocke des heiligen Cuilean by Unbekannter Künstler - 8. - 11. Jahrhundert - 30 cm  x 24 cm British Museum

Die Glocke des heiligen Cuilean

Eisen, Bronze, Emaille, Schwarzschmelz und Draht • 30 cm x 24 cm
  • Unbekannter Künstler Unbekannter Künstler 8. - 11. Jahrhundert

Es wird berichtet, dass diese Glocke im 18. Jahrhundert in Kilcuilawn, Irland, in einem Baum gefunden wurde. Sie wird in Zusammenhang mit dem heiligen Cuileáin und der Gründung des Klosters von Glankeen gebracht. Die Geschichte dieses Kunstwerks ist dennoch unklar. Obwohl die Glocke selbst wohl im Irland des 7. oder 8. Jahrhunderts hergestellt wurde, wird der heilige Cuileáin oft als Bruder von Cormac, Bischof von Cashel und ebenso ein Heiliger, der im frühen 10. Jahrhundert starb, identifiziert. Sicher wissen wir jedoch, dass dieser Glockenschrein aus zwei Elementen zusammengesetzt ist, die zwei verschiedene Epochen der irischen christlichen Geschichte repräsentieren.

Im frühmittelalterlichen Irland wurden eiserne Glocken wie diese genutzt, um die Gläubigen zum Gebet zu rufen. Einer der ersten Nachweise dieser Funktion steht in Zusammenhang mit dem heiligen Patrick im 5. Jahrhundert. Wenn einzelne Glocken mit einer brühmten religiösen Figur in Verbindung gebracht wurden, wurden sie später manchmal in eigens angefertigte Schreine wie diesen eingefasst. Der Schrein selbst besteht aus einer äußeren Bronzeschicht und einem dekorativen Griff an der oberen Seite und wurde in späten 11. oder frühen 12. Jahrhundert hergestellt. Er wurde wahrscheinlich in einer Kirche aufbewahrt oder auf Rundreisen zusammen mit Reliquienschreinen gezeigt. Zwar gibt es im Fall der Glocke des heiligen Cuilean keine solche historische Überlieferung, Heiligenglocken wurden aber oft von Geschichten über ihre Wunderkräfte begleitet, z.B. darüber, dass sie Kranke heilen konnte. Die Kirchen verbreiteten diese Geschichten wohl weiter. Die Glocke des heiligen Cuilean zeigt die besondere Rolle, die lokale Heilige in der mittelalterlichen irischen chrstilichen Kirche spielten und sie zeigt das  fortgestzte Bemühen der irischen Kirche, ihre eigenen besonderen Helden zu ehren.

- Stephanie Skenyon

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