Russisches Ballett I by August Macke - 1912 - 103.0 x 81.0 cm Kunsthalle Bremen Russisches Ballett I by August Macke - 1912 - 103.0 x 81.0 cm Kunsthalle Bremen

Russisches Ballett I

Öl auf Leinwand • 103.0 x 81.0 cm
  • August Macke - 3. Januar 1887 - 26. September 1914 August Macke 1912

August Macke war ein deutscher Expressionist. Er war einer der leitenden Mitglieder der deutschen Expressionisten-Gruppe Der Blaue Reiter. Er lebte in einer besonders innovativen Zeit für die deutsche Kunst: Er erlebte sowohl die Entwicklung der deutschen Expressionistenbewegung, als auch die sukzessive Entstehung der Avantgarde-Bewegung, die sich im restlichen Europa formte. Als wahrer Künstler seiner Zeit integrierte Macke in seine Gemälde die Elemente der Avantgarde, die ihn am meisten interessierten.

Seit seiner Studentenzeit in Düsseldorf hegte Macke eine besondere Vorliebe für den Tanz. In 1912 in Köln sah er das Ballett Carnaval, vertont von Robert Schuhmann. Es wurde vom berühmten russischen Ballett von Sergei Diaghilev mit dem bekannten Vasvlav Nijinsky in der Hauptrolle des Harlekins aufgeführt. Macke besuchte die Vorstellung viele Male und schuf nicht weniger als vier Gemälde, eine Skulptur und um die vierzig Zeichnungen zu diesem Thema. In Russisches Ballett I erlaubt er dem Betrachter, den dramatischen Höhepunkt des Stückes mitzuerleben: Die verwegene Entführung der koketten Kolombine durch Harlekin. Die dritte Figur, Pierrot, der verlassen wird, hebt klagend die Arme – eine Geste, die durch die Karyatiden unter der Brüstung der Loge gespiegelt wird. Die Frau mit dem Hut zur Rechten dient als kompositionelle Verbindung zwischen dem abgedunkelten Publikum und der brillant beleuchteten Bühne. In seiner formalen Reduktion und seinen kräftigen Farben bezeugt Russisches Ballett I den starken Einfluss der Fauves auf Macke.

P.S.: Trefft hier Paula Modersohn-Becker, eine unbekannte Expressionistin!