Schlafende Venus

Mit diesem absoluten KLASSIKER beenden wir unsere monatliches Sonderkollaboration mit der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Das Gemälde ist eines der berühmtesten Werke der Gemäldegalerie Alte Meister Dresden und in der Welt. Es wurde wahrscheinlich von Girolamo Marcello bei Giorgione anlässlich seiner Hochzeit 1507 in Auftrag gegeben. Es zeigt die Göttin Venus. Amor, eigentlich ihr ständiger Begleiter, saß ursprünglich zu ihren Füßen und spielte mit Pfeil und Bogen. Der Zustand des Amors war jedoch so bedenklich, dass er 1837 mit dem Grün der Wiese übermalt wurde (einige Fragmente des Amors sind auf Röntgenaufnahmen zu sehen). Ein Dokument von 1525 berichtet, dass das Gemälde von Giorgione begonnen und von seinem Mitarbeiter Tizian vollendet wurde. Der in der Vergangenheit mehrfach konservierte Zustand des Gemäldes lässt jedoch keine verlässlichen Aussagen mehr zu, welche Teile von welchem Künstler gemalt wurden.

Der Auftraggeber könnte an lateinische Hochzeitsgedichte gedacht haben, in denen die schlafende Venus aufgefordert wird, aufzuwachen und am Hochzeitsfest teilzunehmen, um die Liebe des neuen Paares zu fördern. Giorgione gab der Darstellung der schlafenden Göttin eine einzigartige harmonische Aura. Die Konturlinien ihres Körpers setzen sich in den weichen Wellenlinien der Landschaft fort, so dass das ganze Bild eine arkadische Ruhe hat.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag!

P.S. Es gibt viele Darstellungen der Liebesgöttin in der Kunst. Schauen wir uns einige davon (auch zeitgenössische!) hier an.