Henry Rocher
Natürlich, es ist März und wir setzen unsere Feierlichkeiten zum Women History Month fort. Also, erinnert ihr euch an Edmonia Lewis?
Vor mehr als einer Woche haben wir eine ihrer Skulpturen vorgestellt. Die Werke der Künstler sagen viel über die Künstler selbst aus, aber manchmal verlieren wir das Gefühl dafür, dass die Großen auch echte Menschen waren. Und sehr selten zeigen wir Fotografien auf DailyArt. Hier ist sie also – die Fotografie von Edmonia.
Sie hatte kein leichtes Leben. Sie war eine Frau in der erstickenden Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Es war für eine Frau in diesen Zeiten sehr schwierig, eine Kunstkarriere zu verfolgen. Hinzu kam – sie wollte Bildhauerin werden, was noch schwieriger war. Außerdem war sie das verwaiste Kind eines schwarzen Vaters und einer indianischen Mutter. Trotz aller Schwierigkeiten hat sie es geschafft und die Definition eines Bildhauers im 19. Jahrhundert neu geprägt. Sie muss sehr tapfer gewesen sein.
Sie erlangte internationale Anerkennung. Ausgebildet am Oberlin-College ließ sie sich zunächst in Boston nieder, wo sie Porträtbüsten und Medaillons von prominenten Politikern, Schriftstellern und Abolitionisten schuf. 1865 siedelte sie nach Rom über und schloss sich einer aktiven Gemeinschaft amerikanischer und britischer Künstler an, die im Ausland lebten. Sie übernahm den damals weit verbreiteten neoklassizistischen Stil und ließ sich von Geschichten aus der Bibel und der klassischen Mythologie sowie von der afroamerikanischen Geschichte inspirieren. Ihre Skulptur „Forever Free” (1867) stellt ein afroamerikanisches Paar dar, das zum ersten Mal die Nachricht von der Emanzipationsproklamation hört. Das Werk veranlasste einen Kritiker zu dem Ausruf: "Niemand, der nicht als Untertan des ‚Baumwollkönigs’ geboren wurde, könnte dieses Stück Skulptur ohne tiefe Ergriffenheit betrachten." Obwohl Lewis mehrere Jahrzehnte lang einen beispiellosen Erfolg hatte, starb sie in Vergessenheit.
P.S. Hier ist die Geschichte der fabelhaften Skulptur und des mysteriösen Lebens von Edmonia Lewis. <3