Paule Gobillard im Ballkleid

Am zweiten Tag des Women History Month stellen wir das Werk von Berthe Morisot vor - der impressionistischen Malerin, die in ihrer Arbeit extrem kühn war. Wenn wir uns ihre Gemälde ansehen, können wir sehen, wie extrem sie sein konnte, indem sie den impressionistischen Ideen folgte, die Welt so darzustellen, wie sie subjektiv gesehen wird, und nicht, wie sie objektiv abgebildet werden sollte. Einige Teile ihrer Werke sind rein abstrakt. Heute ist der 126. Jahrestag ihres Todes.

Sieh dir an, wie dieses Porträt gemalt ist. Wir sehen Tausende von lockeren, aber gleichzeitig kontrollierten Pinselstrichen, die leicht willkürlich auf die Leinwand geworfen werden und die uns das Gefühl von Lebendigkeit und Spontaneität vermitteln. Gleichzeitig scheinen sie die Stimmung der jungen sitzenden Dame zu vermitteln – offensichtlich ist sie aufgeregt durch die Aussicht auf den bevorstehenden Ball. Vielleicht ist es ihr erster? Vielleicht wartet dort ein verliebter Chevalier auf sie? 

Paule Gobillard (1867–1946) war die Nichte von Berthe Morisot. Sie war das älteste der drei Kinder von Théodore Gobillard und Berthes Schwester Yves Morisot. Paule und ihre beiden Geschwister zogen nach dem Tod ihrer Mutter 1893 zu Berthe und lebten zusammen mit ihrer Cousine Julie Manet, der Tochter von Berthe und Eugène Manet, dem Bruder von Édouard Manet. In diesem lebhaften künstlerischen Umfeld aufgewachsen, strebte Paule Gobillard, wie ihre Schwester Jeannie und ihre Cousine Julie, danach, selbst Malerin zu werden, sehr beeinflusst und ermutigt von Berthe Morisot. Letztere verschaffte Paule im Juni 1886 die Erlaubnis, unter Aufsicht Gemälde im Louvre zu kopieren und vermittelte ihr den Besuch des Unterrichts von Henri Gervex an der Académie Valentino. Während ihre Schwester und ihre Cousine den Schriftsteller Paul Valéry (1871–1945) bzw. den Maler Ernest Rouart (1874–1942), Sohn des Ingenieurs, Sammlers und Malers Henri Rouart (1833–1912), heirateten, heiratete Paule nie. Sie widmete ihr Leben der Malerei und stellte ihre Werke von 1894 bis 1912 regelmäßig im Salon des Indépendants und bis zu ihrem Tod 1946 im Salon d'Automne aus.

Als Morisot 1887 dieses Porträt malte, hatte sie sich bereits als eine der Schlüsselfiguren des Impressionismus etabliert. Als einzige Malerin stellte sie 1874 auf der Ersten Ausstellung impressionistischer Maler aus und nahm bis zur letzten Ausstellung 1886 an allen Gruppenausstellungen des Impressionismus teil (außer 1879, da sie 1878 ihre Tochter Julie zur Welt brachte).

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P.S. Hier ist eines meiner Lieblingsbilder von Morisot, Frau bei der Toilette, ein echtes Juwel, sieh es dir an!