Pieter Claesz
Viele der Werke im Rijksmuseum haben eine Verbindung zur Geschichte der Sklaverei. Oftmals sieht man diese Zusammenhänge nicht auf den ersten Blick oder erfährt sie von Informationstafeln im Museum. Vor kurzem hat das Rijksmuseum, dank dem wir die heutige Arbeit präsentieren, allerdings begonnen, diese Beziehungen hervorzuheben und dadurch oft unerwartete Tatsachen aufzudecken (wie auch in dem heutigen Werk).
Der flämische Maler Pieter Claesz war nur einer von vielen Künstlern, die Anfang des 17. Jahrhunderts in die nördlichen Niederlande auswanderten. Dieser Tisch ist reich beladen mit luxuriösen Produkten, darunter asiatischen Objekten. Besonders auffällig sind der Porzellanteller und die Meeresschnecke. Sogar in unerwarteten Objekten ist die Präsenz Asiens angedeutet, wie in herzhaften Pasteten, die Zutaten wie Zimt, Muskatblüte, Nelken und Ingwer enthalten.
Die in dieser Pastete verwendeten Gewürze wurden von der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) oft durch Gewalt und Sklaverei beschafft. Muskat zum Beispiel stammt von den Banda-Inseln, die zum Maluku-Archipel gehören. Die Niederländer eroberten diese Inseln 1621 mit Gewalt. Versklavte Menschen mussten die Muskatnuss anbauen und ernten.
PS: Hier ist eine faszinierende Geschichte über chinesisches Porzellan in Stillleben der Goldenen Zeit der Niederlande <3
PPS: Die Werke von Claesz sind spektakulär. Hättet ihr gerne etwas ähnlich Spektakuläres an eurer Wand, schaut euch unsere qualitativ hochwertigen DailyArt-Drucke an.