Fernand Lungren war ein amerikanischer Künstler und Illustrator, der vor allem für seine Gemälde amerikanischer südwestlicher Landschaften und Szenen sowie für Straßenszenen in New York und Europa bekannt war.
1882 reiste er nach Paris, wo er kurzzeitig Unterricht an der berühmten Académie Julian nahm (einer bedeutenden Privatkunstschule als Alternative zur offiziellen École des Beaux-Arts - an der Académie Julian durften auch Frauen studieren und, nicht unwichtig, männliche Aktmodelle zeichnen). Er ließ die formale Ausbildung jedoch schnell hinter sich, um stattdessen direkt die Stadt und ihre Bewohner zu studieren. Zudem beobachtete er französische Impressionisten bei der Arbeit. Hier sitzt eine modisch gekleidete Frau allein und aufmerksam an einem Tisch. Ihre Anwesenheit weist auf die sozialen Veränderungen im modernen Paris, wo die Cafékultur den Frauen neue Möglichkeiten bot, ihre Freizeit im öffentlichen Raum zu verbringen. Obwohl Lungren einen kompakten Stil mit harten Konturen anwandte, stammte sein Interesse am modernen Leben und an den Lichteffekten (hier Gasbeleuchtung neben elektrischem Licht) doch vom Impressionismus her.
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PS: Pariser Cafés waren im 19. Jahrhundert allgegenwärtig in der Kunst. Erfahrt hier mehr über ihre berühmtesten Darstellungen in der Kunst und ihre Bedeutung für die französische Kultur!