Berthe Morisot
Es ist März und wir feiern den Women's History Month, deshalb möchten wir euch heute die Geschichte von Berthe Morisot vorstellen. Als einziges weibliches Mitglied der französischen Impressionist*innen (neben der Amerikanerin Mary Cassatt) brachte Morisot während der Jahrhundertwende frischen Wind in die Avantgarde-Kunst. Da ihr die Privilegien ihrer männlichen Zeitgenossen verwehrt blieben, zeigten ihre Gemälde einen Einblick in Aspekte der französischen Gesellschaft und schufen eine Bühne für weibliche Themen und Angelegenheiten, die von ihren männlichen Kollegen nicht beachtet wurden. Sie erforschte die Themen Modernität, Klasse und Geschlecht durch das Prisma des zeitgenössischen bürgerlichen und familiären Lebens.
Die Milchschüssel zeigt ein ortsansässiges Mädchen namens Gabrielle Dufour aus Mézy, einem Dorf nah dem Tal der Seine im Nordwesten von Paris, wo Berthe Morisot und ihre Familie einige Zeit verbrachten. Morisot porträtiert das junge Mädchen, während sie ihre Hausarbeit verübt. Sie hält eine Schüssel voll Milch vor der Brust und schaut die Betrachtenden mit ihrem unschuldigen, aber unerschütterlichen Blick an. Hier könnt ihr gut erkennen, wie Morisot ihren typisch lockeren und grob skizzierenden Pinselduktus einsetzt. Dies ist kein Zufall: Der frei fließende Pinselstrich und die üppige Farbgebung sind typisch für den reifen Stil, den Morisot in den 1880er Jahren entwickelte, als sie sich von ihren früheren Einflüssen – darunter dem ihres Schwagers Édouard Manet – löste und begann, einen unverwechselbaren Ansatz zu entwickeln, der eher mit den Techniken von Claude Monet vergleichbar ist. Monet selbst erkannte und schätzte Morisots Hommage; sie gefiel ihm so sehr, dass er ihre Bilder sofort für seine persönliche Sammlung erwarb.
PS: Falls ihr noch nie von Berthe Morisot gehört habt, wird es höchste Zeit, das zu ändern! Lest ihre Geschichte voller Weiblichkeit, Spitzenleistungen und Widerstandfähigkeit. <3
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