Kobayashi Kiyochika - 10. September 1847 - 28. November 1915 Kobayashi Kiyochika - 10. September 1847 - 28. November 1915

Kobayashi Kiyochika

10. September 1847 • 28. November 1915
  • Ukiyo-e
  • Nihonga

Kobayashi Kiyochika war ein japanischer Künstler, der vor allem für seine Ukiyo-e-Farbholzschnitte und Zeitungsillustrationen bekannt ist. Sein Werk, in dem von westlichen Kunsttechniken inspirierte Licht- und Schatteneffekte (sog. kōsen-ga) zum Einsatz kommen, dokumentiert Japans rasante Modernisierung und Verwestlichung in der Meiji-Zeit (1868 bis 1912). Zuspruch fanden zunächst in den 1870er-Jahren seine Drucke von roten Ziegelsteinhäusern und Zügen, von denen nach der Meiji-Restauration immer mehr im Land zu sehen waren. Beliebt waren auch seine Holzschnitte, die sich mit dem Japanisch-Chinesischen Krieg von 1894–1895 befassten. In dieser Zeit verlor der Holzschnitt jedoch an Popularität und viele Sammler betrachten Kobayashis Werk als letztes bedeutendes Beispiel der Ukiyo-e. Im Boshin-Krieg im Jahr 1868 kämpfte Kobayashi auf der Seite der Shogune in der Schlacht von Toba-Fushimi in Kyoto und kehrte nach der Niederlage der Shogun-Truppen nach Osaka zurück. Über Land gelangte er nach Edo, wo er sich wieder dem Shogunat anschloss. Nach dem Fall Edos ließ er sich für einige Jahre in Shizuoka nieder, der Hochburg des Tokugawa-Clans. Im Mai 1873 kehrte er mit seiner Mutter nach Edo zurück, das mittlerweile in Tokio umbenannt worden war. Nach dem Tod seiner Mutter im September desselben Jahres widmete sich Kobayashi ganz der Kunst und verkehrte mit anderen Künstlern wie Shibata Zeshin und Kawanabe Kyōsai, bei denen er vermutlich Malerei studierte. 1875 begann er mit der Produktion seiner Ukiyo-e-Holzschnittserien, die die Modernisierung und den Wandel Tokios unter westlichem Einfluss thematisieren. Unter Charles Wirgman soll er westliche Malerei studiert haben.