Straße, Dresden

Als er dieses Gemälde schuf, lebte Ernst Ludwig Kirchner in Dresden, einer Großstadt im Südosten Deutschlands. In einem Brief an seinen Malerkollegen Erich Heckel schrieb er über die Dresdner Menge: " Ganz seltsame Gesichter tauchen als interessante Punkte in der Menge auf. Ich werde mit dem Strom mitgetragen, ohne Willen. Sich zu bewegen, wird zu einer inakzeptablen Anstrengung." Kirchner verstärkte die Farben dieser Stadtszene, indem er die Figuren mit maskenhaften Gesichtern und leeren Augen darstellte, um die Spannung und psychologische Entfremdung der Modernisierung einzufangen.  Die überfüllte Stadtstraße hier, die elegante und wohlhabende Königstraße Dresdens, war ein häufiges Thema für Künstler des deutschen expressionistischen Kollektivs Die Brücke, an dessen Gründung Kirchner 1905 beteiligt war. Künstler, die mit der Brücke verbunden waren, suchten nach einer Authentizität des Ausdrucks, die ihre Mitglieder mit den Innovationen des modernen Lebens verloren glaubten. Das ist für Chris Dorf :)