Gustave Courbet
Vor 197 Jahren wurde Gustave Courbet geboren. Aus diesem Anlass zeigen wir euch heute eines der größten "Hipster"-Selbstporträts aller Zeiten. Viel Spaß!
Courbet war der Großspurigkeit der offiziellen Künste müde und war entschlossen die Welt so darzustellen, wie er sie sah. Er strebte nach Unabhängigkeit vom Geschmack der Öffentlichkeit und forderte ständig Konventionen heraus durch seine betont realistischen Szenen des alltäglichen Lebens. Keine anmutigen Posen oder beeindruckenden Farben - Courbet malte nicht die Schönheit sondern die Wahrheit. Diese kompromisslose Ehrlichkeit ließ ihn aus der Masse der anderen Künstler, die zu seiner Zeit in Paris arbeiteten, herausstechen und zwang ihn oft seine Werke unabhängig vom Salon auszustellen. Bevor er seinen einzigartigen realistischen Malstil entwickelte und noch bevor er seine bahnbrechenden Meisterwerke schuf (unter anderem The Origin of the World und The Stone Breakers) malte Courbet eine Reihe romantischer Selbstportäts, wie dieses hier. The Desperate Man - an sich hochemotional- ist eins der ersten Werke des Künstlers, die er in 1845 fertgstellte. Mit weit offenen Augen starrt Courbet dich an und rauft sich die Haare. Sehr beliebt zu der Zeit, fokussierte sich die romantische Porträtmalerei auf die Darstellung des emotionalen und psychischen Zustands des Individuums. Obwohl Courbet sich nie selbst als ein Maler der Romantik sah, gelang ihm dies extrem gut. Wenn der Betrachter sich dieses Selbstportät anschaut, erlebt er nicht nur die Verzweiflung (wie der Titel vermuten lässt), sondern bekommt einen Eindruck von dem Menschen der Gustave Coubert war. Kühn, gerissen, radikal, ambitioniert und entschlossen. Entschlossen die vorherrschenden Genres zu durchbrechen, gegen traditionelle Clichés zu protestieren und den Lauf der Kunstgeschichte zu ändern.