Porträt der Frau van Muyden

Vor 132 Jahren wurde Amedeo Modigliani, einer der Genies der modernen Kunst, geboren. Bekannt ist er für Porträts und Akte in einem modernen Stil, der sich durch eine Verlängerung von Gesichtern und Figuren auszeichnet, die zu seinen Lebzeiten nicht gut aufgenommen wurde, aber später Anerkennung fand.

1906 zog Modigliani nach Paris. Innerhalb eines Jahres verwandelte er sich vom schmucken akademischen Künstler in eine Art Prinz der Vagabunden. Gleichzeitig war seine steigende Einnahme von Drogen und Alkohol vielleicht die Methode, mit der Modigliani seine Tuberkulose vor seinen Bekannten verbarg, von denen nur wenige von seinem Gesundheitszustand wussten. Tuberkulose - die häufigste Todesursache in Frankreich um 1900 - war hochgradig übertragbar, es gab keine Heilung, und diejenigen, die sie hatten, wurden gefürchtet, geächtet und bedauert. Modigliani blühte durch Kameradschaft auf und ließ sich nicht als Invalide isolieren. Er benutzte Alkohol und Drogen als Linderungsmittel: sie linderten seine körperlichen Schmerz, halfen ihm, eine Fassade der Vitalität zu bewahren, und erlaubten ihm, seine Kunst weiter zu entwickeln.

Modiglianis Konsum von Alkohol und Drogen nahm ab etwa 1914 zu. Nach Jahren der Vernachlässigung und des Wiederauftretens war dies die Zeit, in der sich die Symptome seiner Tuberkulose verschlimmerten, was darauf hindeutet, dass die Krankheit ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hatte. Er starb 1920, im Alter von 35 Jahren.

Eine weitere tragische Geschichte ist mit dieser verbunden: Modgiliani hatte einen Liebhaber - die schöne und junge Jeanne Hébuterne. Jeanne warf sich am Tag nach Modiglianis Tod aus dem Fenster der Wohnung im fünften Stock und tötete sich selbst und ihr ungeborenes Kind. Ihre Familie, die Modigliani für ihr Ableben verantwortlich machte, begrub sie in der Cimetière de Bagneux. Fast zehn Jahre später gab die Familie Hébuterne schließlich nach und ließ ihre Überreste auf den Friedhof von Père Lachaise verlegen, wo sie neben Modigliani ruhen konnten. Ihre Grabschrift lautet: " Ein ergebener Begleiter für das extreme Opfer."